Sinerider schrieb am 24.10.2022 09:12:
Die neoklassische Volkswirtschaftslehre meint das Wirtschaftswachstum anregen zu können, indem man Unternehmen die Steuern senkt oder Investitionsanreize setzt ("Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik"). Das hat noch nie geklappt. Unternehmen investieren nur wenn die entsprechende Nachfrage da ist. Ist sie das nicht, dann kann man Unternehmen Geld schenken und sie investieren trotzdem nicht. Die Steuersenkungen werden dann genutzt, um den Kapitaleignern höhere Gewinne auszuzahlen. Und da die typischerweise die höchste Sparquote haben, wird das makroökonomische Problem noch vergrößert.
Richtig. Letztlich wäre das Problem relativ einfach lösbar, wenn man deutlich mehr Geld aus dem Finanzmarkt nachfragewirksam umsteuert. Steuern auf Gewinne und Vermögen wären da sicherlich eine Möglichkeit, ebenso wie Steuern auf spekulative Transaktionen.
Und so als Anmerkung - Unternehmen investieren schon. Nur eben nicht vorrangig in die am heftigsten besteuerte, regulierte und in gewisser Weise volatile Ressource "Arbeitskraft".