Technologiegetriebener Wandel? Dazu fehlen uns viele Voraussetzungen:
1. Technologiegläubigkeit mag schlecht sein, aber hier herrscht vielfach das Gegenteil: Angst vor neuer Technik. Ob Google Street View, digitalen Zahlungsmöglichkeiten, Gentechnik & Biotechnologie, KI... das hat alles einen negativen Klang. Überall gibt es Bedenken und Vorbehalte. Man begeistert sich für "Hochtechnologie" wie Windmühlen, die Strom erzeugen. Das gab es so ähnlich schon bei Opa und Oma, das macht keine Angst.
Oder anders gesagt: kein Markt, kein Geschäft.
2. das Humankapital ist überaltert und verdummt zunehmend. Europa hat die älteste Bevölkerung, und wer älter ist ist tendenziell nicht so innovativ. Und die Bildungsleistungen sind im Vergleich zu asiatischen Staaten desaströs... und sie werden schlechter. In Frankreich und Deutschland schaffen 3-5 Prozent eines Jahrgangs Spitzenleistungen in den Naturwissenschaften, in Ostasien sind es ca. 30 Prozent. Wo wird ein Technologieunternehmen da investieren?
3. die politische Klasse besteht aus Apparatschiks. Vor einer Generation waren es wenigstens noch Lehrer, heute geht es von der Uni (Sozialwissenschaften) direkt in die Parteien oder parteinahe Organisationen. Das sind weltfremde Leute ohne Verständnis worauf unser Wohlstand beruht, und wie er entsteht. Da fehlen ja selbst grundlegende Kenntnisse über marktwirtschaftliche Zusammenhänge.
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, das dieses Europa im internationalen Wettbewerb mit Asien bestehen wird. Aber vielleicht kann man ja als eine Art reales Disneyland für 3 Mrd Asiaten auch ganz gut leben...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.07.2020 13:09).