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  • mermar

mehr als 1000 Beiträge seit 23.12.2018

Re: Narrative 2. Ordnung

Trump hat nur wegen Kalifornien nicht die USA-weite Mehrheit der Stimmen erhalten. Dort gehen die Republikaner zu keiner Wahl mehr hin weil sie 2:1 in der Minderheit sind und deswegen eh immer verlieren. Normalerweise ist die Wahlbeteiligung in Staaten mit so ungleicher Verteilung der Parteipraeferenzen dann auch eher gering.

Aber in Kalifornien finden bei solchen Gelegenheiten auch oefter Referenden statt wo es dann darum geht welcher der beiden demokratischen Vorschlaege gewinnt (es gibt keinen anderen grossen Staat der so oft solche Referenden abhaelt). Das bringt noch relativ viele Demokraten zur Wahlurne obwohl es bei der Praesidentenwahl klar ist wer gewinnt. Von 2016 haben etwa 1.15 Mio mehr Menschen in Kalifornien abgestimmt als etwa 2012. Und das obwohl in den 4 Jahren dazwischen jedes Jahr jeweils die Nettoabwanderung von Mittelklasse-Amerikanern (vor allem Republikaner) aus Kalifornien weitergegangen ist und die Waehlerschaft damit weiter zuungunsten der Republikaner verschoben wurde (was eigentlich zu einem Abfall der Wahlbeteiligung fuehren wuerde wenn es nur um den Praesidenten ginge).

Kalifornien ist neben Arizona der einzige Staat wo die Clinton einen grosseren Stimmanteil gekriegt hat als ihn der Obama in 08 oder 12 erreicht hat. Arizona zaehlt da aber nicht richtig weil es 2008 der Heimstaat vom McCain war (und selbst 2012 war das gute Republikanerergebnis wohl vom hohen Mormonenanteil in Arizona beeinflusst).

Kurzum, beim Ergebnis auf US-Ebene wird es wegen dieses Kaliforniensondereffekts wohl auch in Zukunft die Moeglichkeit eines republikanischen Siegers geben der beim popular vote verliert.

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