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215 Beiträge seit 25.12.2021

Aus der Realität

Es wird leider etwas länger.

Im Artikel wird der ökonomische Aspekt nur am Rande angesprochen. Das Zusammenwirken von Kapitalinteressen, Politik und Medien fehlt völlig.

Ich stimme im Wesentlichen mit Daniel Fuhrhop überein, dessen Thesen ich im Feb. 2017 in der Querdenkerveranstaltung der katholischen Kommende in Dortmund i.Z. mit seinem Buch "Verbietet das Bauen" kennenlernte. Ich bin der Ansicht, dass es ein einziger Wahnsinn ist, pro Jahr 400000 neue Wohnungen zu bauen.

Die Behauptung des Autors von "Keine Alternative zu Bau in Randlagen", da es sich um einen "gesellschaftlichen Aushandlungsprozess" handelt ist in ihrer Allgemeinheit zutreffend wie abzulehnen, da solche "Prozesse" immer einseitig von interessierter Seite und ihren medialen Lautsprechern beeinflusst werden. Von einem "Aushandeln" auf Augenhöhe kann keine Rede sein.

Beim Wohnungsbau im kleinen wie im grossen Massstab geht es vornehmlich um die Erwirtschaftung von Zinsen und Rendite. Wesentliche Profiteure sind Grossinvestoren, Kapitalsammelstellen, Banken, Sparkassen usw., Stichwort Betongold und leistungslose Einkommen. Das gilt auch für den sog. "sozialen Wohnungsbau", wo die Sozialbindung irgendwann ausläuft, was dann so richtig lukrativ werden kann.

Mann muss sich das klarmachen: Durch Geldschöpfung aus dem Nichts (Stichworte: Giralgeld, Geld auf Knopfdruck, Helikoptergeld, früher 'Geld drucken' genannt) erhalten kreditwürdige Subjekte von ihrem "Geld(schöpfungs)institut" einen Bau- bzw. Immobilienkredit. Das geht noch einfacher als das Grimmsche "Bricklebrit", wo man zumindest ein Exemplar aus der seltenen Spezies der "Goldesel" benötigte.

Im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung oder Insolvenz, wenn also der Kredit nicht bedient werden kann, greift das "Geldschöpfungsinstitut" letztlich über die Eintragung im Grundbuch direkt auf das Eigentum der Wohnungs- und Hausbesitzer zu und lässt deren künftige Altersvorsorge zwangsversteigern.

Die "Geld(schöpfungs)institute" bereichern sich insofern letztlich also mehrfach an der Arbeitskraft der Kreditnehmer. Die Banken gewinnen immer, so hat es die Politik von CDU, SPD, Grüne, FDP und CSU gesetzlich bestimmt.

Dies müffelt so richtig, wenn z.B. die Kommunen nicht nur die Raumplanung mit Flächennutzungsplänen aufstellen und das Baurecht durchsetzen, sondern auch noch über Beteiligungen an Banken / Sparkassen von deren Immobiliengeschäft und somit Gewinnen profitieren. Ist das Korruption?

Eine Stadt wie Dortmund war und/oder ist* z.B. Träger der Sparkasse Dortmund [1], die auch in der Immobilienfinanzierung tätig ist und mit Verschleierungssprache wie "Raum zum Wohlfühlen" oder "Wohlfühlen ist einfach" ihr Geschäft ankurbelt [2] und dazu auch eine eigene Website [3] eingerichtet hat.

Die Sparkasse ist auch "Aktiv in der Region" und sponsort grosszügig Ereignisse (deutsch: Events), siehe unter [4]. Diese Wohltaten werden zum erheblichen Teil durch das Kreditgeschäft, also der Geldschöpfung aus dem Nichts und daraus erzieltem Zinsertrag der arbeitenden Bevölkerung finanziert. So könnte man auch sagen, dass die rausposaunten Wohltaten der Sparkasse letztlich von den Bürgern selbst bezahlt werden, die auch noch Eintritt zu den "Events" zahlen müssen. Durchschauen die das?

Hier in Dortmund wurden über die Jahre scheibchenweise viele Flächen sinnlos bebaut (dabei lasse ich mal den irrsinnigen Strassenbau aussen vor). Die umweltfeindliche Zersiedlung ist ein gutes Geschäft.

Wenn die neuen Hausbesitzer wenigstens einen naturnahen Garten anlegen und pflegen würden. Weit überwiegend herrscht jedoch Rasen. Das muss man aber verstehen, denn wenn man den ganzen Tag harrrt malocht hat, ist man danach einfach zu müde für Gartenarbeit. Komisch jedoch, dass die Menschen das früher, trotz längerer Arbeitszeiten, geschafft haben.

Ich werde zu den genannten Punkten mal unter wlohoff.wordpress.com einiges zeigen:

1. Dortmund, Rahmer Wald: Hausbau anstatt Ausweitung der CO2-Senke Wald.
2. Dortmund-Lanstrop: Hausbau auf ehemaliger Weide.
3. Dortmund-Brechten: Hausbau und Zerstörung der Brechtner-Heide am Grävingholz.
4. Beispiel Dortmund-Eving: Gartennutzung früher (Vielfalt) und heute (Einfalt).
5. Badewanne Phoenixsee mit Fake-Emscher: Orwell-Begriff "Villa" oder "Stadtvilla" für baulichen Einheitsbrei mit Garage und Handtuchgarten mit Rasen.
6. Daniel Fuhrhop in der katholischen Kommende Brackel.

Ergänzung zu 5.: Das findet eine ehemalige Moderatorin der WDR-Lokalzeit [5] ganz toll. Verständlich, denn sie wird inzwischen von der Stadt bezahlt und moderiert gerne mal ein Ereignis (deutsch: Event) für das lokale Gewerbe mit dem OB als Gast zum christlichen Konsumfest [6]. Oder hier [7], wo die Stadtverwaltung mit ihr und dem OB quasi mit sich selbst redet, so wie ich manchmal morgens im Bad mit meinem Spiegelbild.

So schliesst sich der Kreis aus Wirtschafts- bzw. Kapitalinteressen, Politik und Medien(propaganda), wobei ich das Problem hier nur anreissen konnte.

Kritische Journalisten gibt es zu dem Thema bei uns in Do offenbar nicht mehr, alle erscheinen eingenordet. Auch von Grünen, NABU, F4F, LG und wie die Weltenretter alle heissen, hört man hier vor Ort wenig bis nichts zu diesen konkreten Punkten.

MfG

[1] Siehe Beteiligungsbericht der Stadt Dortmund unter: https://www.dortmund.de/media/p/lokalpolitik/beteiligungsberichte/Beteiligungsbericht_2021.pdf auf der Seite 9.
[2] https://www.sparkasse-dortmund.de/de/home/privatkunden/immobilien.html
[3] https://www.leben-in-dortmund.de
[4] https://www.sparkasse-dortmund.de/de/home/ihre-sparkasse/termine-und-events.html?n=true&stref=sitemap
[5] https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/standorte/studios/dortmund/meine-stadt-dortmund-102.html
[6] https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/alle_nachrichten/nachricht.jsp?nid=716972
[7] https://www.youtube.com/watch?v=zJLoia3hDvU

* Die Lage ist für mich nach der Fusion mit der Sparkasse Schwerte undurchsichtig

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