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  • Sokrates-II

mehr als 1000 Beiträge seit 23.06.2000

Es gibt keine Architekten mehr

Seit der neue Götze der gandenlose, absolute Utilitarismus wurde, wurde auch die Architektur als Solche abgeschafft. Daß die heute sich "Architekt" Nennenden sich dafür halten, ist ein peinliches Mißverständnis. Sie sind Götzendiener des Utilitarismus geworden und drücken, wohin sie auch kommen, allem den Stempel der ungetrübten Geistlosigkeit auf.

Utilitaristisch deformierte Menschen können nicht anders als nach reinen Nützlichkeits-Aspekten handeln und so werden unsere Städte nach und nach zum Abklatsch des reinen Nützlichkeitsdenkens und Handelns. Und utilitaristisches Denken ist blind für alles, was Städte lebenswert macht.

So nenne ich Vertreter dieser Zunft schon seit Längerem nicht mehr "Architekten", sondern Bauplaner. Das ist die passende Bezeichnung, an deren inhaltlicher Betätigung gemessen. Und "Architektur" habe ich getauscht mit "zeitgenössisches Bauwesen". Damit vermeide ich zweierlei: "modern" und "Architekt". Es wäre eine Beleidigung der wahren Architekten, die zeitgenössischen Bauplaner mit denen auf eine Stufe zu stellen.

Der Niedergang der Architektur wurde natürlich mit einem satten Heiligenschein kaschiert. Das Bauhaus und alles, was sich im Schlepptau desselben befindet, hat mit seinem Funktionalismus die Geistlosigkeit ins Bauwesen eingeführt und beansprucht bis heute, Tempel des Fortschrittes zu sein. In Wahrheit ist es der Ort, an dem die Architektur als solche abgeschafft wurde.

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