Der Autor hat sich ganz offensichtlich noch nie so wirklich mit dem Thema Sanierung und WEG/Vermietung auseinander gesetzt.
- Z. B. 1950er-Jahre-Gebäude wurden weil Nachkriegszeit z. T. mit Material gebaut, was man heute nur noch als Müll bezeichnen würde. Dadurch bröseln heute viele Außenwände, z. T. auch der Putz innen.
- Es wurden immer wieder Baustoffe verwendet, die sich hinterher als sehr gesundheitsschädlich herausgestellt haben und man nicht so einfach im Gebäude finde und ersetzen kann. Z. B. wurde in den letzten Jahren hier in der Nachbarschaft ein 1980er-Jahre Fertighaus verkauft. Die meisten die ich kenne, die gerade ein Haus dieser Größe suchen, haben die Finger davon gelassen wegen Asbest-Gefahr.
Der Staat lässt also erst zu, dass sowas verbaut wird, verbietet es dann und lässt aber die Besitzer mit den z. T. extremen Sanierungskosten im Regen stehen. Da ist sehr wahrscheinlich Abriss und Neubau nicht nur die Geld-, sondern auch die Resourcen-effizienteste Lösung, weil ins Gebäude reinschauen ohne es nennenswert kaputtzumachen sehr aufwändig ist.
- Zum Thema EFH aufstocken: Vor allem EFH waren mit die ersten, wo's Solaranlagen und Wallboxen für E-Autos gab, sodass sich daraus eine richtige Industrie entwickeln konnte (auch weil die E-Autos Anfang der 2010er-Jahre noch so wahnsinnig langsam geladen haben, sodass es ohne daheim laden zu können noch viel weniger Spaß machte als heute). Denn EFH-Besitzer haben wg. der geringeren Anschaffungskosten tendenziell mehr Geld zum Ausgaben als wenn jmd. ein Haus mit mehreren Wohneinheiten besitzt oder sich mit seinem Vermieter bzw. der WEG auseinandersetzen muss. Und nicht überall wird man mit Vermietung reich, insb. nicht, wenn man noch Arbeiten gehen muss um das alles finanzieren zu können und deswegen z. B. die Miete bei guten Mietern selten erhöht. Auch kleinen Vermietern wird das Leben heute extrem schwer gemacht.
Noch heute sind pro Hausanschluss (nicht pro Stromzähler!) nur 11kW für E-Auto laden genehmigungsfrei möglich. Wenn mehrere Parteien ihre E-Autos laden wollen, wird's schon kompliziert, weil man ein Lastmanagement braucht (=große Einschränkung bei der Wallbox-Auswahl), um diese Leistung nicht zu überschreiten. Bzw. auch dann ist Streit vorprogrammiert, wenn alle ausnahmsweise mit voller Leistung laden wollen.
Außerdem: Je weniger Stockwerke das Haus hat, desto mehr Süd- bzw. Ost-/West-Dachfläche (also die der höchsten Sonneneinstrahlung) gibt's für Solar im Verhältnis zum Eigenverbrauch.
Allerdings kommt bei einer Wäpu das Thema Interessenskonflikt hoch, wenn der Solarstrom auch für diese genutzt werden soll.
- Viele Keller waren früher zu niedrig, als dass man dort gut laufen konnte. Nun soll dort noch gedämmt werden. Aber Keller aufstocken um den besser benutzbar zu machen, dürfte auch weil dort sehr viele Leitungen hingehen ein unverhältnismäßiger Aufwand sein.
- Mal ganz davon abgesehen, dass heutzutage eine Dämmung unter der Bodenplatte ist, was man nicht nachrüsten kann. Ganz allg. wird man ein älteres Haus nie wirklich auf den heutigen energetischen Stand bekommen.
Wenn man eine Außendämmung macht (wo man auch weniger was falsch machen kann, was dem Gebäude massiv schadet und zudem platzeffizienter ist), kann es passieren, dass man dem Nachbar Schadenersatz zahlen muss, wenn das Haus schon vorher direkt auf der Grundstücksgrenze stand.
notting