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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Was bedeutet denn Demokratie?

Das habe ich nicht gemeint.

Aber ohne damit eine Aussage über den einzelnen Menschen zu machen, gibt es doch so etwas wie einen "national character", also eine Art Persönlichkeit eines Volkes. Und es gibt geschichtliche Erfahrungen. Dazu gehört in Deutschland eine Tendenz zum Extremen, zum Perfektionismus, zur ganz großen, "ewigen" Lösung ohne Maß und Mitte. Es muss gleich ein "tausendjähriges Reich" sein, eine Lösung reicht nicht, es muss gleich eine "Endlösung" sein. Wer mag, der kann sicherlich auch z.B. in der aktuellen Klimadiskussion in Deutschland diese Eigenschaften wiederfinden. Ein Orban, eine Melloni, ein Netanjahu, ein Kaczyński oder ein Trump würden in Deutschland deshalb gerade im Ausland ganz andere Gefühle wachrufen. Man traut anderen Nationen eher zu, aus eigener Kraft wieder in die Mitte zurückzufinden, einfach weil sie es schon bewiesen haben und Deutschland eben nicht. Ich denke aber, dass Deutschland auf dem Wege der Besserung ist, alleine schon durch den hohen Migrantenanteil, der schon zu ein bisschen mehr "leben und leben lassen" geführt hat. Eine Migrationsgesellschaft ist eben keine perfektionistische Veranstaltung.

Höcke beruft sich sogar ausdrücklich auf diese Tradition der "deutschen Gründlichkeit":

"Ein paar Korrekturen und Reförmchen werden nicht ausreichen, aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, dass wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen, dann werden die Schutthalden der Moderne beseitigt."

Nur zur Erinnerung: der Mann ist drauf und dran Ministerpräsident in Thüringen zu werden.

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