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  • Raumflieger

432 Beiträge seit 12.08.2024

Re: "Strukturprobleme" ist Verniedlichung

Gasmann schrieb am 12.08.2024 16:48:

Die drei Branchen der deutschen Wirtschaft waren Chemie, Automobil, Maschinenbau.

Der Chemieindustrie hat die Politik die (günstige) Energie abgestellt, der Automobilindustrie die Verkaufsschlager verboten, und ohne Industrie wird der Maschinenbau nicht mehr gebraucht.

Das geht noch weiter.

Wir haben 'ne Abi-Quote von um die 40%. Davon wollen alle studieren gehen. Keiner wird Metzger, Bäcker oder Klempner. Und wenn man studieren will, dann Jura, Betriebswirt oder "irgendwas mit Medien". Maschinenbau, Elektrotechnik, Architekt ... ? Fehlanzeige. Mathematiker, Physiker, Biologen? Nope.

Von den restlichen 60% ohne Abi will aber auch keiner Metzger, Bäcker oder Klempner werden. Auch da sieht's schlecht aus für Elektroniker, Mechatroniker oder Bauzeichner und auch in den Pflegeberufen sucht man händeringend nach Azubis, aber es bewirbt sich halt niemand. Oder wenn doch, dann, "weil vom Amt" mit entsprechender Motivation.

Also wenn die Abiturienten keinen klassischen Ausbildungsberuf machen wollen und beim Studium nur irgendwas lernen wollen, was möglichst weit weg ist von der Wertschöpfungskette und die Real- und Hauptschüler auch lieber Jobs machen, die nicht zu dreckig, laut und anstrengend sind, dann haben wir mehr als nur ein "strukturelles Problem".

Dann sind wir am "Ende der Fahnenstange" angelangt. Und nein, mit "Zwang" ist es nicht getan: man kann niemanden dauerhaft zu etwas zwingen, was er nicht will. Es braucht Anreiz & Motivation - also Arbeitsumfeld, Ansehen, Perspektive und Bezahlung. Es muss sich einfach lohnen, Lebenszeit auf der Arbeit liegen zu lassen, egal, ob man nun Metzger ist, Bäcker, Elektriker, Maurer, Pfleger, ....

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