Ansicht umschalten
Avatar von Raumflieger
  • Raumflieger

432 Beiträge seit 12.08.2024

Re: "Strukturprobleme" ist Verniedlichung

Ich sitz nimmer in Sachsen.
Und ich verstehe die jungen Leute, wieso sie so gar keine Lust mehr haben. Lohnt sich ja wirklich nicht. Auch meine "Quälerei" geht noch bis zu 25 Jahre, ein Häusle habe ich bis heute nicht bauen oder erwerben können und die nötige halbe Million gibt mir keine Bank in meinem Alter mehr.

"Arbeiten lohnt nicht" - und das muss zuerst raus aus dem System. Das heißt: mehr Netto vom Brutto und vom Netto mehr Sparen können. Die Sparquote muss effektiv auf 25% hoch, damit man sich Eigentum leisten kann. Prämisse ist einfach: "wer arbeitet, soll sich auch Wohlstand verdienen". Egal, was er macht, von der Reinigungsfachkraft bis zum Arzt, das muss einfach drin sein. "Wohlstand" heißt nicht unbedingt Immobilie, aber zumindest doch eine Sparquote für Anschaffungen ohne Kredite, Urlaubsreisen und eigenen PKW. Und: am Ende muss halt nach 45 Arbeitsjahren die Rente sicher sein, und nicht das Flaschensammeln.

Wenn ich weiß, dass mir nach 45+x Arbeitsjahren auch nur die "Respektrente" droht, die man aber schon nach 35 Jahren bekäme, welche Motivation bleibt mir, mich noch anzustrengen? Im Grunde geh' ich nur arbeiten, weil Familie und Rente. Und wenn sich das eine nicht mehr rechnet und das andere sowieso nicht, bin ich auch fertig mit der Arbeit. Muss ja nur noch bis Mitte Fuffzig durchhalten, dann ist man "unvermittelbar". Die 35 Jahre sind dann auch übererfüllt. Den Rest lernt man mit "wenig zu leben" und geht nebenzu noch schaffen.

Also ich finde die Perspektive schlimm, daher: lieber "Arbeit muss sich lohnen". Und da muss halt mehr Geld zum Leben übrig bleiben.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten