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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Alarmismus im Konjunktiv

Das ist ja von vornherein fragwürdig, aber der Artikel bringt dann auch gleich selbst noch alarmistische Zahlen:

Erst wird von einem Stellenabbau um etwas unter 11% gesprochen, dann von einem hypothetischen Szenario mit einem Abbau von 11.000 Stellen.
Die Anzahl der Stellen in der Stahlindustrie wird nicht genannt. Die beiden Zahlen sind damit überhaupt nicht vergleichbar: Sind die 11.000 jetzt ein Rückgang um 100%? Dann absurd hoch und man kann die Studie getrost in die Tonne kloppen. 5%? Dann sind die Auswirkungen tatsächlich überproportional.
Auch welche Voraussetzungen die Studie für das Szenario nennt bleibt völlig ungenannt. Ist das der Worst Case? Der Best Case? Der Kaffeesatz?

Deutschlandweit dann 55.000 Jobs gefährdet.
Klingt nach viel, aber angesichts von derzeit 3 Mio Arbeitslosen und 47 Mio Arbeitnehmern ist das... ein Wasserstropfen auf der Herdplatte.

Auch die Schrumpfung des BIP um 5,6 Mrd klingt nach viel, aber das BIP insgesamt sind 4.526 Mrd. Also ein Wirtschaftsrückgang um 0,12 %.

Erhöhte Preise aus importiertem Stahl?
Seltsam. Ich dachte, deutscher Stahl wäre ja wegen der Energiepreise nicht konkurrenzfähig?
Aber angeblich verlieren die deutschen Unternehmen 1,3 Mrd., weil sie teureren Auslandsstahl kaufen müssten?
Ist den Studienautoren überhaupt aufgefallen, dass sie sich selber widersprechen?

Die Studie macht deutlich: Die Probleme der Stahlindustrie in Duisburg sind eine Bedrohung für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland.

Nein, die Studie macht etwas ganz Anderes deutlich: Das IW will von der Politik Änderungen, und hier werden kleine Probleme zu Gefährdungen des ganzen Industriestandorts aufgeblasen.

Leider schreibt der TP-Artikel diese Studienergebnisse auch noch kritiklos ab.

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