Ich bin schon erstaunt darüber, wie weit das Land der Ingenieure inzwischen gesunken ist, dass wir es nicht schaffen, in der Stahlindustrie den Ball ins Tor zu bekommen, obwohl gegnerischer Torwart und Mannschaft den Platz bereits verlassen haben. Ich kann mir nun wirklich keine Branche vorstellen, in der die Umsetzung bestehender Technologie so zwangsläufig erfolgreich sein müsste, wie in dieser. Ich mag ja falsch liegen und dann möge man mich bitte korrigieren, aber der gesunde Menschenverstand sagt einem, dass Energie, die schon fast zum Nulltarif durch Sonne und Wind produzierbar ist, ja nun eigentlich gerade solche Branchen erfolgreich machen sollte, die diese in Massen benötigen.
Im Ruhrgebiet kann das nicht einmal der Söder sabotieren, in dem er den Leitungsbau behindert.
Ja, da gibt es das Problem der Pufferung. Doch wo bitte wäre es naheliegender, große Elektolyseure zu bauen, wenn nicht in einer Branche, die sowohl den Wasserstoff als auch den Sauerstoff in großen Mengen benötigt und damit geradezu prädestiniert für den Einsatz solcher modernen Verfahren der Energiegewinnung und -verarbeitung ist.
Woran also liegt es, dass daraus keine Erfolgsgeschichte wird, die uns alle stolz macht, sondern nur ein Trauerspiel das der Welt einmal mehr zeigt, was aus uns geworden ist? Liegt es am Merit Order Prinzip? Lässt sich das nicht durch Eigenproduktion umgehen? Wo sitzen die Schuldigen für diese Pleite? In den Vorständen? Der Bürokratie? Der Politik?
Falls es die dafür Verantwortlichen nicht verstehen: da geht es jetzt um alles oder nichts! Wenn wir uns glaubhaft verteidigungsfähig machen wollen, dann werden wir auch die Grundstoffe dafür benötigen! Oder will man die aus China importieren weil‘s billiger ist?
Oder ist es am Ende einfach nur so, dass die Säue nun beginnen, sich an die prall mit Geld gefüllten Tröge zu drängen und damit drohen das Land zu verlassen, wenn sie nicht rangelassen werden?