Ein Argument geht in der ganzen moralischen Aufgeregtheit völlig unter, nämlich die ökonomische Komponente.
Inzwischen sind 20 % aller Arbeitsverhältnisse in Deutschland prekär, die Zahl der Scheinselbständigen war nie so hoch wie jetzt, die reale Zahl der Arbeitslosen ist um fast 1 Mio. Personen höher als in der bejubelten amtlichen Statistik ausgewiesen.
Wenn es noch eines Zeichens dafür bedarf, dass Arbeitslose und Niedrigverdiener gegen Flüchtlinge ausgespielt werden sollen, so ist dies doch die kürzlich erhobene Forderung aus Kreisen der Wirtschaft, Flüchtlinge unter Mindestlohn beschäftigen zu wollen. Also ein Angriff von unten auf das Lohngefüge.
Vor diesem Hintergrund muss man sich wirklich überlegen, wie viele neue Arbeitnehmer aus dem Ausland, die als Flüchtlinge mit ungenügender oder keiner Qualifikation zu uns kommen, den unteren Lohngruppen hinzugefügt werden können, ohne dass es zu Konkurrenzsituationen mit denjenigen kommt, die bereits zu niedrigen Löhnen hier im Lande beschäftigt sind.
Die AfD thematisiert genau diese Konkurrenzsituation und erreicht damit eine große Zahl von Wählern, die nicht alle Extremisten sind oder dumm.