Bestes aktuelles Beispiel sind wohl die "Identitären"
mind.dispersal schrieb am 06.02.2017 10:25:
Die Popkultur hat mit dem "Kampf gegen Rechts" gemacht, was sie mit allem macht. Sie hat ihn aufgesaugt, assimiliert, sinnentleert und in simple, populistische Sprüche gepackt, die sich unkompliziert und ungefährlich zur Selbstdarstellung vermarkten lassen.
Hier volle Zustimmung!
Die Assimilation durch die Populärkultur ist genau der Mechanismus, mit dem der Anti-Faschismus sich in sein Gegenteil verkehrt, wenn er über sein Ziel hinausschießt und die Massen mobilisiert, um eine sehr konkrete politische Denk- und Handlungsweise gegen jede konkurrierende Alternative - die mit "Rechts" gar nichts zu tun haben muss - mit altbekannten Mustern der Demütigung abzuschirmen, im Glauben einer überlegenen und privilegierten Gruppe anzugehören, die dazu noch eine Mission hat und für "das Gute" kämpft. Da ist dann alles erlaubt.
Hier gibt's aber durchaus Parallelen bei "rechts", zB, wenn liberale oder christliche Werte pauschal als "linksgrün versifft" bezeichnet werden
(Den Fehler, christlich und links zu verwechseln machen viele Linke allerdings auch, vgl. Ramelow. Aber das soll hier nicht das Thema sein)
Der entscheidende Unterschied scheint mir aber zu sein, dass "rechts" sich weniger assimilieren lässt, als "links", bzw. es "den Rechten" (noch?) gelingt, mit der Popkultur zu flirten, sich dabei aber deutlich weniger die Deutungshoheit aus der Hand nehmen lassen.
Das könnte daran liegen, dass "links" stark vom Liberalismus unterwandert wurde (oder sich gar mit dem Liberalismus verschmolzen hat), "rechts" aber besonders erfolgreich ist, wenn man sich davon abgrenzt (zB Le Pen, PiS).
...Dürfte mMn auch die Gretchenfrage innerhalb der AfD werden, vgl.
Obertstes Ziel ist dabei, im Wahljahr 2017 mit Themen zu werben, die innerhalb der AfD-Wählerschaft nicht zur Spaltung führen. Bei für die AfD bislang für Wahlerfolge nicht erforderlichen Themen (das gilt insbesondere für die Wirtschafts- und Sozialpolitik) muss sehr sorgfältig darauf geachtet werden, dass sich die Anhängerschaft der AfD nicht auseinanderdividiert. Während Teile des liberal-konservativen Bürgertums auf der einen und Arbeiter und Arbeitslose auf der anderen Seite bei Themen wie Euro/Europa, Sicherheit, Migration/Islam, Demokratie, nationale Identität oder Genderismus durchaus ähnliche Positionen vertreten, kann es Differenzen bei Fragen wie Steuergerechtigkeit, Rentenhöhe, Krankenkassenbeiträge, Mietbremsen oder Arbeitslosenversicherung geben.
> https://de.scribd.com/document/338294054/AfD-Strategie-2017
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.02.2017 12:12).