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  • Nachgedachtes

45 Beiträge seit 06.06.2016

Scheindebatte II

Kein Mensch wird als Rassist geboren, oder auch anders,- das Sein bestimmt das Bewusstsein. Die Einstellung vieler Bürger gegenüber Fremden ist unerträglich. Aber warum? Was ist passiert? Wenn man von den möglichen Ursachen her denkt, reicht es nicht, sich in einfachen Zuschreibungen und Abgrenzungsorgien ein besseres Selbstwertgefühl zu verschaffen. Das ist unredlich und billig. Die wahren Gründe des empathischen Totalversagens gegenüber dem Fremden liegen zweifelsfrei in der Tatsache, dass der ausbeutbare Mensch im Neoliberalismus als Kostenstelle für Rentabilitätswahn und Kapitalmaximierung keine menschliche Zuschreibung erfährt. Hier offenbart sich der Rassismus der Reichen und Mächtigen gegenüber den Armen und Ausgelieferten. Der gedemütigte und missbrauchte Mensch wird stumpf gegenüber dem Leid seiner Mitmenschen. Wer wirklich Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalität erfolgreich und nachhaltig bekämpfen möchte, wendet sich gegen den Zynismus „gutbürgerlicher“ Schreibtisch- und Gesinnungstäter, welche sich im Status Quo gut aufgehoben fühlen und unter einer erfolgreichen Sozialpolitik Suppenküchen, Tafeln, Leiharbeit, Hartz 4 und prekäre Beschäftigungsverhältnisse verstehen.

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