/Rak schrieb am 31.12.2024 15:21:
Und so kommt mit jedem Satellit eben auch eine ordentliche Menge Aluminiumoxide, Blei- und Cadmiumoxide (aus den Solarzellen und der Elektronik),
Dürfen die da noch Blei und Cadmium einsetzen?
aber auch viele Dioxide und Furane usw. (z.B. aus dem Kunststoff, der hier verbrennt in der Atmosphäre) in die Umwelt.
a: Woher kommt das Chlor zur Dioxinbildung?
b: Können sich bei den Temperaturen des Wiedereintritts überhaupt Dioxine und Furane bilden?
Neulich habe ich angesichts des Vega C-Starts mal durchgerechnet, was Feststoffbooster (SRBs) in der Atmosphäre hinterlassen.
Eine typische Antriebsmischung ist "HTPB 1912", die besteht aus ca 69 % Ammoniumperchlorat, 19 % Aluminiumpulver sowie 12 % HTPB (Kunststoff)
https://de.wikipedia.org/wiki/Zefiro_(Triebwerk)
Vega C, eine vergleichsweise kleine Rakete hinterlässt gesamt ca 65 t Aluminiumoxid, davon mindestens 13 t in der oberen Atmosphäre, Chlorverbindungen mit insgesamt ~33 t Chlor, davon mindestens 8 t in der oberen Atmosphäre.
Das Hauptproblem ist aber oben in der Atmosphäre: Die Metalloxide (allen voran die Massen an Alu-Oxiden), die beim Verglühen entstehen, die bleiben wohl eine ganze Weile da oben, teils wohl Jahre und Jahrzehnte. Und stören dann dort vermutlich die Ozonschicht massiv.
Ja, insbesondere in Verbindung mit Chlor, das in großen Mengen ausgerechnet in SRBs enthalten ist!
Merkwürdigerweise hat anscheinend keiner auf dem Zettel, daß gerade SRBs große Mengen davon in die obere Atmosphäre tragen, denn etliche Orbitalraketen setzen darauf.
SLS: Brennschluss SRBs bei ~46 km
Ariane 5: Brennschluss SRBs bei ~ 70 km
Ariane 6: Brennschluss SRBs bisher unbekannt
Atlas 5: 30-40 km
Vega und Ceres-1: alles bis auf 4. Stufe SRBs
Die ganzen fernöstlichen mal außen vor. Das ist halt vergleichsweise billig für viel Schub.
Siehe https://t3n.de/news/starlink-satelliten-elon-musk-umwelt-1652366/
https://www.space.com/spacex-starlink-reentry-pollution-damage-earth-atmosphereSo ganz unproblematisch sind die Satelliten da oben also nicht. Und eigentlich sollte man diejenigen, die Zeug in den Orbit schicken, auch direkt dazu verpflichten, das Zeug auch wieder da runter zu holen.
Bzw. möglichst problemlos verbrennende Werkstoffe zu verwenden.
Und Starts mit SRBs verbieten. Das hätte dann die ESA 4-6 Milliarden Euro für nichts gekostet ...
Und zwar so, dass die Umwelt dabei nur minimal belastet wird, weil etwa möglichst wenig beim Absturz verglüht. Denn das, was Starlink derzeit macht, das ist letztendlich nichts anderes als eine große Müllverklappung im Meer und mit den neuen Satelliten vor allem in der Atmosphäre, wenn da bald fast täglich ein bis zwei der am Ende rund 40 000 Starlink Satelliten runter kommen und verglühen werden.
Alle mit fossilen Brennstoffen angetriebenen Fahrzeuge betreiben Müllverklappung in der Atmosphäre tun das. Davon gibt es Milliarden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.01.2025 22:08).