Nachdem ich den Artikel "Sodele..." zuende gelesen habe, war ich erst
einmal geschockt. Da schreibt da doch glatt jemand, daß man
über Sinn und Unsinn bei Filmen nicht mehr fragen sollte. Ist der
Autor dieser Zeilen denn von allen guten Geistern verlassen?
Ich glaube, daß ich in meinem kurzen Leben schon genug Filme
gesehen habe und mich auch mit dem Thema zu genüge
auseinandergesetzt habe, um folgendes sagen zu können:
Man muß immer nach Sinn und Unsinn bei Filmen fragen, da diese
ein äußerst demagogisches Objekt sind. Leni Riefenstahl
wurde nicht umsonst nach dem Krieg so sehr angeklagt. Man darf als
Filmemacher die Ethik niemals vergessen.
Im Falle von "ST" muß ich sagen, daß Regisseur Verhoeven
wohl eher ungewollt denn gewollt, ein propagandistisches Werk gedreht
hat. Was anfangs noch köstlich ironisch daherkommt wird gegen Ende
zur Filmmessage. Die Figuren, die Anfangs noch Karikaturen waren,
werden nun zu Heldenfiguren. In all' dem Guts'n Gore Gehabe wird die
Ironie vergessen. Und das ist schlimm.
Hinzu kommt, daß Verhoeven mit Sicherheit kein Peter Jackson ist,
der solche Gewalt noch einfallsreich in Szene setzen kann. Der Film ist
eigentlich nur langweilig. Nur wer sein Gehirn abschalten kann, wird
Spaß an diesem Werk finden.
Erschreckend ist nur, daß solche klinisch gehirntoten Action-
Langweiler immer mehr zum Kinoalltag werden.
Ich glaube gerade weil niemand mehr nach "Sinn und Unsinn bei Filmen"
fragt, ist dieser Trend zu sehen. Wenn das unsere Kultur und unsere
Gesellschaft darstellen soll, na dann viel Glück uns allen