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Avatar von knarr
  • knarr

mehr als 1000 Beiträge seit 14.05.2007

Illusionäre Gewaltlosigkeit

Danke für den inspirierenden Artikel.

(D)ie Idee von Europa als einem pazifistischen Projekt, das auf Prinzipien der Gewaltlosigkeit beruht (...)

(...) klingt eine Spur zu romantisch schön, um belastbar wahr zu werden, geschweige denn zu sein.
Gewalt erscheint mir als eine "logische Konsequenz der menschlichen Existenz", obzwar sie mitnichten der conditio humana "entspricht" (wie der in diesem Satz zitierte Lapuente heute morgen im Overton Magazin in einem anderen Kontext zum besten gab), und es erscheint mir irgendwie nicht ganz richtig, eine Utopie auf der Grundlage der Gewaltlosigkeit gedanklich zu bauen (was wiederum nicht heißt, es gäbe überhaupt keine Prinzipien der Gewaltlosigkeit, nur als Ideal kaum tragfähig).
Grundlage des Einwurfs bildet die vor nun einhundert Jahren erschienene unabgegoltene Schrift "Grenzen der Gemeinschaft. Eine Kritik des sozialen Radikalismus", in der Helmuth Plessner einer Utopie der Gewaltlosigkeit eine wie ich finde vernünftige Ansage erteilt.

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