Üblicherweise werden die Fahrzeuge von einer landeseigenen Gesellschaft nach der Vorstellung des Bestellers der Leistung erworben und dann für die Laufzeit des jeweiligen Vertrags an den Betreiber vermietet, das das günstigste Angebot für den Betrieb abgegeben hat.
Das ist schonmal falsch.
Die Konstruktionen sind, je nach Strecke und Bundesland völlig unterschiedlichlich.
Teilweise stellt der Bahnbetreiber die Fahrzeuge und deren Wartung selbst.
(DB-Regio oder auch die Abellio.)
Teilweise werden die Fahrzeuge auch vom Hersteller zur Verfügung geleast und auch von diesem gewartet. (Siemens).
Die Sache sah 1982, vor der Reform, einmal so aus: (Spiegel)
.. rote Lok, hintendran vier grüne Wagen mit 248 bequemen Sitzplätzen. Einer davon ist besetzt, in der zweiten Klasse.
20 Minuten später erreicht der Zug das idyllische Taunusstädtchen Usingen. Der einzige Fahrgast, eine ältere Dame, steigt aus. Rund 300 Mark hat diese Tour die Bahn gekostet - drei Mark Bares hat der Staatsbetrieb dabei eingenommen.
Am liebsten würde die Bahn ihre kostenträchtige Strecke schließen, zumindest aber einige Züge durch Busse ersetzen. Doch das mag der Magistrat der Stadt Usingen »nicht hinnehmen«.
Der "BMW-Fahrer" wollte keine lästigen Busse auf seiner Landstraße.
Und da die Bahn damals vom Bund bezahlt wurde, kämpfte jeder Ortsvorsteher wie ein Löwe in Bonn für Bahnlinien, die kaum jemand nutzte. Ging ja schließlich nicht zu Lasten der eigenen Kasse.
Bei der Bahn-Reform ist man dann zum Bestellerprinzip gewechselt.
Die Verkehrsverbünde ordern Züge, die dann zu bestimmten Zeiten auf den Gleisen fahren und zahlen dafür einen festgelegten Preis. Der Verkehrsverbund und damit die Kommunen verantworten die Planung und damit auch Auslastung und Defizit.
Da. die Leute vor Ort haben auch ein Interesse wirtschaftlich und damit auch umweltfreundlich zu handeln.
Und die Schieflage von Abellio? Die hat 3 Gründe:
1.) Normales Wirtschaftshandeln. Da haben sich die Verantwortlichen halt verkalkuliert. Das kommt auch woanders vor. Und ist auch dort kein Beinbruch, weil dann ein Anderer die Strecken übernehmen kann.
3.) Der Staatsbetrieb DB-Netz hat jahrzehntelang die Infrastruktur im Westen heruntergammeln lassen, um stattdessen Prestige-Projekte finanzieren zu können, wie z.B. S21 aber auch die absurd teuren Schnellstrecken nach Berlin. Für die dadurch verursachten Verspätungen musste aber die Abellio bei den Verkehrsverbündungen die Strafzahlungen berappen.
Und jetzt zurück in die "fröhlichen 50'er Jahre"?
Mit einer Deutschen Bahn, die dann pro Jahr 100 Mrd. €-Defizit einfährt, weil wieder je Kommunalpolitik mit Drehmoment in Berlin den 5 Minuten-Takt in seinem Kuh-Dorf durchsetzt? Dafür noch ein paar AKW aus dem Boden stampfen, weil der Strom ja auch irgendwo herkommen muss?