Bigbirl sprach von den Intensivstationen, nicht von allen Fällen.
Die normalen Infektionsmeldungen bekommt das RKI zumeist von den Laboren. Die haben keine Informationen über den Impfstatus. Der Anteil der Geimpften an den Infektionsmeldungen ist also nicht bekannt.
Zahlen gibt es zu den symptomatischen Fällen, also den Infizierten, die einen Arzt aufsuchen, da wird dann auch der Impftstatus gemeldet.
Die Zahlen:
Alter 12-17 Jahre: 63% Ungeimpfte machen 96,4% der Fälle Schutzquote 93%
Alter 18-59 Jahre: 29% Ungeimpfte machen 63% der Fälle Schutzquote 75%
Alter >60 Jahre: 15% Ungeimpfte machen 61% der Fälle Schutzquote 73%
Für die Intensivstationen
Alter 12-17 Jahre: 63% Ungeimpfte machen 100% der Fälle Schutzquote 100%
Alter 18-59 Jahre: 29% Ungeimpfte machen 81% der Fälle Schutzquote 94%
Alter >60 Jahre: 15% Ungeimpfte machen 67% der Fälle Schutzquote 91%
"Pandemie der Ungeimpften" ist also ein wenig übertrieben. Die Impfung schützt aber in mindestens 3 von 4 Fällen vor einer Erkrankung, der Schutz ist aber stark vom Alter und höchstwahrscheinlich vom zeitlichen Abstand zur Impfung abhängig.
Das Risiko mit Covid auf die Intensivstation zu kommen ist ungeimpft mindestens 10-mal so hoch wie geimpft, unabhängig vom Alter.
Die Bedingungen sind gegenüber dem Vorjahr keineswegs gleich. Zum einen haben wir jetzt Delta mit dem dreifachen R-Wert, zum anderen waren vor einem Jahr noch viele Kontaktbeschränkungen in Kraft (Homeoffice, Geisterspiele usw.).
Ein direkter Vergleich mit den Fallzahlen aus dem Vorjahr kann also kaum zu einer validen Beurteilung der Impfung führen können.
PS:
Muss man eigentlich jeden Post mit Mutmaßungen über die Intelligenz oder den Schulabschluss von Mitdiskutanten abschließen? Wer das nötig hat traut wohl seinen Argumenten nicht so recht. Sonst könnte er die ja für sich selbst sprechen lassen.