...und der Fortdauer des automobilen Zeitalters. Auch beim Ausstieg aus Kohle und Gas geht es schwerpunktmässig um die Verringerung von Importabhängigkeiten.
O.k. - das ist eine steile These, aber es lohnt, sich damit auseinanderzusetzen.
Man kann z. B. in das EU-Weissbuch "Verkehr" von 2011 schauen, wo Ziele und Massnahmen der Verkehrswende beschrieben werden. Neben der Schaffung eines einheitlichen Verkehrsraums wird oben formuliert: "Wenn wir der Ölabhängigkeit nicht Herr werden, könnte dies.....zu schweren Konsequenzen....für die Wettbewerbsfähigkeit der EU führen". Erst weiter unten steht dann etwas über die Verringerung der Treibhausgas-Emissionen.
Auch in der praktischen Klimaschutz-Politik steht das Bemühen um den Fortbestand des automobilen Zeitalters im Vordergrund. Denn was hat z. B. die staatliche 5000-Euro Kaufprämie für einen 2,5-Tonnen schweren, hochmotorisierten Elektro-SUV, dessen Batterien mit enormen Energieaufwand in einem Kohlestromland hergestellt wurden, mit dem Klimaschutz zu tun?
Man redet also viel von Klimaschutz und hat doch vor allem den "Peak Oil" im Sinn. Mit dem Wechsel der Antriebsart will man aber nicht nur den unmittelbaren Interessen der Autoindustrie gerecht werden, die dringend auf einen neuen Zyklus wartet. Es geht um weitere wichtige Bereiche unseres Wirtschafts- und Kulturmodells, also die Art, wie und wo wir siedeln, unsere Freizeit verbringen, Einkäufe tätigen und Dienstleistungen in Anspruch nehmen.