Ansicht umschalten
Avatar von Masern
  • Masern

189 Beiträge seit 07.02.2015

Viele schöne Worte vom Sachbuchautor, aber mit den Faken dürfter er genauer sein

-Die hohen Gaspreise haben nichts mit der Energiewende zu tun.

Naja, https://www.eia.gov/todayinenergy/detail.php?id=51258
Man sieht hier, dass die EU zwischen 2010-2020 etwas weniger Gas benötigte. Doch man wurde abhängiger von Importen. 2010 waren noch 60 Prozent Import, 2020 bereits 80 Prozent.
Förderung in der EU ging stärker als die gesunkene Nachfrage zurück. Damit muss das Ausland nun also mehr fördern um die Nachfrage zu stillen. Man macht sich also abhängiger vom Ausland. Weltweit stieg in diesem Zeitraum aber die Nachfrage nach Erdgas, Das sind schon mal keine guten Vorzeichen.
Doch die EU und die NGOs haben noch was Besseres. In den letzten 5 Jahren wurde es zunehmend verpönt fossile Energieträger zu finanzieren. Banken wollten weniger damit zu tun haben, Pensions- und Investmentfonds haben Fossile aus ihrem Portfolio zurückgedrängt. Das wurde durchaus gefeiert. Nur was machen die Unternehmen wenn sie derartig unter Druck gesetzt werden? Investieren sie in neue Fördergründe, oder halten sie sich eher zurück?
Durch diesen Druck und die erschwerte Finanzierung hielten sie sich zurück. Damit hatte man das nächste Puzzlestücken. Den ESG-Kram gab es aber nicht nur in Europa sondern auch in anderen Teilen der Welt wie z. B. die USA.
Obendrauf kommt dann noch die CO2-Steuer, die 10(?) Prozent weniger Windenergie im ersten Halbjahr 2020 welches durch Erdgasspeicher ausgeglichen wurde und die geopolitischen Spannungen.
Ja, nicht alles ist durch die Energiewende verursacht, doch wer seine eigene Produktion vernachlässigt, die Erschließung teurer macht, dabei aber noch fast genauso viel Gas benötigt, sollte dann auch Verantwortung für diese Verhalten übernehmen.

Noch was zu den CO2-Emissionen. Natürlich verwendet man hier die Werte für Emissionstransfers, man will ja, dass Europa möglichst schlecht dasteht.

Selbst heute noch hat China einen deutlich niedrigeren Pro-Kopf-Verbrauch als die meisten Industriestaaten. Er liegt bei 6,6 Tonnen. Deutsche verbrauchen knapp zehn Tonnen,

Würde man das nicht machen wäre hätte China jetzt höhere Pro-Kopf-Emissionen als Deutschland.
China 7,1 Tonnen (2019) - Deutschland 7,0 Tonnen (2020)
Blickt man noch genauer hin sieht man, dass in China der Zuwachs durch Electricity und Heat zustande kommt. Die Werte für Industrie haben sich hingegen stabilisiert.
https://www.iea.org/countries/china
Geht man auf andere Werte (Energy supply), sieht man dass China nach wie vor über 60 Prozent seiner Gesamtenergie aus der Verbrennung von Kohle gewinnt. In Deutschland sind es 15 Prozent. Sonne plus Wind liefern China 21 Mal weniger Energie als Kohle.
Würden die für Deutschland bestimmten Waren als auch in Deutschland hergestellt, wäre das besser für die weltweite Klimabilanz.
China ist nämlich ein in jeder Hinsicht großes Land. Ein großes Ausbauprogramm für Erneuerbare muss deshalb auch in Relation zur Gesamtgröße gesetzt werden.

Und nebenbei. China hat angekündigt, 150 AKWs zu bauen. Die setzen also nicht alles auf die Karte Erneuerbare.

Sie zeigen dabei auf ein Land, das trotz weiter grassierender Armut

China ein armes Land? Nun ja, die haben ein gutes Hochgeschwindigkeitszugnetz, Fusionsreaktoren, das einzige Land mit einer eigenen Raumstation, das wohl weltweit beste Hyperschallwaffensystem, das größte Radioteleskop, die größte Hochseefischereiflotte, mit die schnellsten Supercomputer.
Aber um einen realistischeren Wert zu nehmen.
Bei TP hieß es vor wenigen Monaten noch wie "China hat hunderte Millionen aus Hunger, Elend und Armut geführt hat"
Nee, nehmen wir einen besseren nachvollziehbaren Wert.
https://www.gapminder.org/tools/#$model$markers$bubble$encoding$color$data$concept=world_6region;&scale$type:null&domain:null&zoomed:null;;;;;;&chart-type=bubbles&url=v1

Lebenserwartung von 78 Jahren, ansonsten im Dritten Level etwa vergleichbar mit Mexiko. Nur ein Mexiko tritt seit 20 Jahren auf der Stelle, die werden also bald überholt. Es gibt also deutlich ärmere Länder als China, Herr Sachbuchautor.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.02.2022 17:39).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten