Claudia Kemfert irrt sich nicht mal eben in nem Interview (geschweige denn korrigiert sich), sondern sondert seit Jahren entweder gleich ganz ohne Daten oder leicht widerlegbare Behauptungen über Daten ab.
Natürlich sollten Wiss. auch die Klappe halten, wenn es nicht ihr Fachgebiet ist. Sie scheint sich aber für die gesamte Energiewende kompetent zu fühlen und ist da ja auch in offiziellen Funktionen. Insofern ist das keine unverbindliche Privatmeinung die sie von sich gibt. Sondern ein berufliches statement.
Man sollte zudem als Wiss. besonders genau und umsichtig agieren, wenn die Aussagen politische oder sonstige Tragweite haben: Wenn sich ein Ornithologe über ein Insekt äußert, kann er da mal was Falsches erzählen, ohne dass es Auswirkungen für die Politik und Gesellschaft hätte. Kemfert gestaltet mit ihren Beiträgen aktiv die Meinungsbildung zur Energiewende und damit auch polit. Entscheidungen an prominenter Stelle mit.
Siehe die Agitation gegen die Laufzeitverlängerung, die natürlich grünen Politikern entsprang, die aber durch atomkritische "Experten" legitimiert wurde. Da zeigte es sich, dass es praktisch keine Fachleute mehr in D gibt, die neutral oder pro-Atom medial aufgetreten sind.
Jemand wie Veronika Wendland, eigentlich eine nicht-prominente kleine Wissenschaftshistorikerin, hat dann im Alleingang diese Aufgabe übernommen. Aber das ist nochmal ne andere Geschichte weit über die Person Kemfert hinaus.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.10.2023 12:51).