fuckup2 schrieb am 06.10.2023 13:31:
DasWoelfchen schrieb am 06.10.2023 09:16:
foobar schrieb am 06.10.2023 08:18:
evl schrieb am 05.10.2023 23:46:
Wie schon ein Vorposter richtig bemerkte selbst ein Mehrpreis von 10% machen bei einem Baupreis von 400.000 schon 40.000 Euro aus. Diese 40.000 könnte man in eine PV, oder E-Auto investieren und würde wesentlich mehr Energie einsparen als mit einem EH-40.
Eben, ab einem bestimmten Standard lohnt es sich nicht mehr, weiteres Geld in die Wärmedämmung zu stecken, weil dort immer weniger zu holen ist. Dann erreicht man mehr Klimaschutz, wenn man das Geld in andere Maßnahmen investiert. Es muß darum gehen, das Geld möglichst effizient für Klimaschutz einzusetzen. Eine weitere Verschärfung von Dämmregeln gehört aber nicht dazu, das ist rausgeschmissenes Geld. Investiert man das gesparte Geld in PV, Windkraft und Speicher, erreicht man eine höhere CO2-Einsparung.
Das ist so nicht korrekt.
Bei einem Passivhaus mit einem Energiebedarf von 15 kWh/m^2a fällt eine wassergeführte Heizung komplett weg. D.h. - um das Beispiel des TO wieder heranzunehmen - man benötigt keine Wärmepumpe für die Heizung, keine Heizungsverrohrung und auch keine Fussbodenheizungsschlangen im Estrich samt Installation. Da fallen dann Baukosten von 30.000 bis 40.000 € komplett weg.Dafür bekommt man verdammt viel Wärmedämmung und andere Haustechnik.
Damit wären wir dann wieder bei der Einsicht, dass die zumutbaren Kosten in maximale Ergebnisse investiert werden sollten und nicht in maximalen Lobbyismus.
Da stimme ich dir zu. Das EH40 ist einfach eine Fehlentwicklung, da wäre man besser direkt bis zum Passivhaus gegangen, dass in Summe nicht teuerer ist als ein EH40.
An dem zugrunde liegenden Problem der exorbitanten Baukosten von Häusern in Deutschland allgemein und das diese Kosten in weiten Teilen von der Bevölkerung nicht mehr gestemmt werden können, ändert das nichts.
Die Höhe dieser Baukosten hat aber auch mehr mit Gewinnerwartungen und Wachstum als mit dem Energiestandard des Hauses zu tun:
Passivhäuser als Konzept gibt es seit Anfang der 1990er Jahre und die kostendämpfenden Effekte von einer wirkungsvollen Dämmung, die den Einsatz einer konventionellen Heizung überflüssig macht, sind auch seit dem wissenschaftlich belegt. Allerdings haben sich die Fertighausanbieter - bis auf ganz wenige Ausnahmen - bis heute mit Händen und Füßen gegen diesen und ähnliche energiesparende Standards gewehrt und damit das Ausbilden von Skaleneffekten bei den Herstellern der entsprechenden Komponenten und Baustoffen und nicht zuletzt bei ihrer eigenen Produktion wirkungsvoll verhindert.
Grundsätzlich gilt, dass die Lebensdauer von passiven Komponenten im Haus (z.B. einer Dämmung) deutlich höher ist und deren Wartungskosten deutlicher niedriger sind als von aktiver Haustechnik.
Leider denken viele bei Dämmung an Polystyrolsondermüll anstatt an recyclte Tageszeitungen, die obendrein auch noch im Sommer einer Überhitzung des Gebäudes vorbeugen.
Gerade erst im letzten Jahr ist ja die Frage aufgeworfen worden, woher all der Strom kommen soll, mit dem die neuen Wärmepumpen betrieben werden.
Im Durchschnitt benötigt ein Gebäude im Bestand ca. 120 kWh/m²a an Heizenergie. Für ein EFH mit 100m² bedeutet das 12.000 kWh Heizenergie, für eine Wohnung mit 75m² 8.000 kWh nebst einer entsprechenden Auslegung der maximalen Heizlast.
Dabei wird dann auch klar, dass eine Reduzierung des Wärmebedarfs z.B. auf 60 kWh/m²a durch Dämmung auch dazu führt, dass
1. deutlich kleinere Wärmepumpen verbaut werden können
2. deutlich geringere Vorlauftemperaturen gefahren werden können
3. deutlich weniger Strom für den Betrieb der Wärmepumpen benötigt wird
wie vor einer entsprechenden Sanierung durch eine Dämmung.