Friedolinchen schrieb am 05.01.2023 11:33:
Indien ist gemessen am Bruttosozialprodukt pro Kopf weit abgeschlagen gerade mal an der Grenze zum Entwicklungsland. Bittere Armut verbunden mit äußerst mangelhafter Bildung ist immer noch ein großes Problem. Basierend auf diesem niedrigen Niveau ein Wachstum von 5-8% zu erzeugen ist noch recht leicht. Ähnlich einem Menschen, der Hochsprung trainiert und bei 90cm Höhe anfängt. Wenn man dann jenseits von 2m steht wird es wirklich schwer. Ich kann zur Zeit keine Politik in Indien erkennen, die die zugrundeliegenden Probleme tatkräftig anpackt.
Indien tut, was für Indien richtig ist, und das bedeutete in 2022 zum Beispiel, sich nicht an den selbstmörderischen Russlandsanktionen zu beteiligen, sondern aus der Blödheit der Europäer sogar noch hohe Profite zu erzielen.
Während sich die EU die Beine wegschießt und an Wasserstoff-Energie und Zappelstrom aus Sonne und Wind glaubt, setzt Indien auf die Zusammenarbeit im Rahmen der BRICS und zielt auf beschleunigte Industrieentwicklung und eine Stärkung der Handelswege.
Ja, es gibt Probleme. Der Startpunkt lag tief, und für eine Verbesserung der Lebenssituation der Inder muss das Wirtschaftswachstum das Bevölkerungswachstum möglichst weit übersteigen, um auch innerhalb des Landes spürbar zu werden. Es ist also ein Wettrennen mit sich selbst.
Aber Armut als solche ist noch kein eindeutiger Beweis für wirtschaftliche Schwäche. Die USA sind dafür das beste Beispiel.