Ansicht umschalten
Avatar von ZweimalDenken
  • ZweimalDenken

15 Beiträge seit 31.01.2021

Stellvertreterkriege und Geostrategie

Einige Bemerkungen zu Syrien mit Wut im Bauch:
1. US-Strategie: Beginnend mit Afghanistan, dann Irak, jetzt Syrien versucht man die US-Politik mit folgendem Ziel durchzusetzen: "The Bureau of Near Eastern Affairs leads U.S. foreign policy in the Middle East and North Africa region through carefully administered diplomacy, advocacy, and assistance that advances the interests, safety, and economic prosperity of the American people"(Fettdruck von mir). So das "Mission Statement" auf https://www.state.gov/bureaus-offices/under-secretary-for-political-affairs/bureau-of-near-eastern-affairs/. Schade nur, dass syrische Interessen nicht US-Interessen sind. Iran konnte man bisher noch nicht "knacken", aber eine Einkreisung reicht ja auch fürs Erste;
2. Der "Arabische Frühling" hat bis auf Tunesien wohl eher nicht funktioniert und dabei hatte man doch so gehofft, dass man mit dem Ettikett "Demokratie" unliebsame Herrscher loswerden und neue Märkte erschließen kann. Nun ist Herr Assad mindestens genauso lupenreiner Demokrat wie das saudische Königshaus, kauft aber seine Waffen offensichtlich lieber woanders und ist auch nicht so aktiv gegen den Iran wie ehedem Saddam - was dem aber auch nichts genutzt hat.
3. Wenn man die syrische Opposition und ihre Kommandeure anschaut, fällt es mir schwer an deren demokratische Wertebasis zu glauben.
Wer sind dann am Ende die Dummen: Frauen, Kinder, alte Leute und alle, die nur irgendwie menschenwürdig leben wollen. Bilanz nach 10 Jahren: 500.000 Todesopfer und 22 Millionen Vertriebene, die meisten innerhalb des Landes oder in den arabischen Nachbarländern und der Türkei, 11 Millionen im Land auf UN-Hilfe angewiesen.
Erfolgreiche Außenpolitik hatte ich mir mal anders vorgestellt, aber es ist bestimmt viel wichtiger die Militärausgaben auf 2% BIP zu steigern oder?

Bewerten
- +
Ansicht umschalten