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  • BythMuster

mehr als 1000 Beiträge seit 07.10.2020

Die Ruhe vor dem Sturm - die Langzeitfolgen

Wir haben jetzt wahrscheinlich bis Mitte März Ruhe und werden sogar niedrigere Todesfallzahlen als im Schnitt der letzten Jahre sehen. Influenza und Erkältungen spielen dieses Jahr keine Rolle (was natürlich, als Konzession an die Querulanten kein Effekt des Lockdowns, sondern eine ganz normaler saisonale Schwankung ist). Wie es dann weitergeht, hängt von der Ausbreitung von B.1.1.7 ab. Noch liegen keine gesicherten Studien vor, aber es sieht zum Glück so aus, als gäbe es dadurch keinen erhöhten Anteil schwerer Verläufe. Dafür liegt die Kontagiosität bei +30-50%, was alleine schon für eine dritte Welle reichen würde.

Inzwischen erscheinen auch immer mehr Studien zum Thema Folgen für nicht verstorbene Erkrankte. Z.B. haben 3 von 4 hospitalisierten Patienten auch 6 Monate nach ihrem Aufenthalt noch mit Krankheitssymptomen zu kämpfen.

https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)32656-8/fulltext

Dies ist insbesondere bedeutsam, weil ca. 10% der infizierten einer Krankenhausbehandlung bedürfen, sprich: ca. 7 von 100 Sars_Cov-2 Infizierten, die nicht daran sterben, haben langfristige Gesundheitsschäden davongetragen. Altersmäßig verteilt sich das wie folgt:

65+: ca. 25% der Infizierten hospitalisiert, ~ 15% der Infizierten haben Langzeitfolgen
<65: ca. 6-7% der Infizierten hospitalisiert, ~ 5% der Infizierten haben Langzeitfolgen

(eigene Berechnungen auf Basis der Infiziertenzahlen, Altersverteilung und Hospitalisierungsangaben, Quellen: statistisches Bundesamt und RKI)

Das ist zum Glück etwas weniger als zunächst befürchtet, trotzdem aber eine langfristige Belastung für die Betroffenen und auch das Gesundheitssystem. Bisher ungeklärt ist, wieviele Menschen dadurch berufsunfähig werden.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.02.2021 08:02).

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