Zitat aus Artikel:
"Die Hälfte der Kanadier wäre damit einverstanden, dass Menschen, die nicht in der Lage sind, eine medizinische Behandlung zu erhalten oder eine Behinderung vorliegt, Sterbehilfe erhalten dürfen.
Ich finde die Formulierung des Satzes schon seltsam - man ist nicht in der Lage, eine med. Behandlung zu erhalten? Das klingt wie ein Unvermögen, eine Inkompetenz, eine Schwäche, ein Versagen des Kranken. Klar, bei dieser Sichtweise kann ein so "unfähiger" Mensch auch "weg", solche "Minderleister" braucht keiner.
"Knapp drei von zehn stimmen für die Möglichkeit von Sterbehilfe für Obdachlose beziehungsweise arme Menschen".
Mit etwas Kreatïvität ließe sich die Liste der Inanspruchnehmer der Sterbehilfe sicher noch erweitern (hier weitere unbeliebte Personenkreise hinzufügen).
Das wäre allerdings eine "effiziente" Lösung des Problems der Armut: man bringt einfach die Armen um. Außerdem würde das allgemein die Arbeitsmotivation steigern.
Wenn man diese Art der Sterbehilfe befürwortet, wie weit wäre man dann davon enfernt, dass die Armen ihre eigene Tötung nicht mehr beantragen müssen, sondern sie ungefragt geliefert bekommen?
Ich bin ein Befürworter der Sterbehilfe. Einer meiner Verwandten hat diesen Weg gewählt. Als seine Krebserkrankung so weit fortgeschritten war, dass sein Leben nur noch aus Leiden bestand, hat ein Arzt seines Vertrauens ihm geholfen, das Leben zu verlassen. Die Menschlichkeit des Arztes war größer als seine Angst vor den Folgen der Illegalität des Aktes (das hat sich vor einigen Jahren in Deutschland zugetragen)
Wenn die Sterbehilfe allerdings dazu missbraucht wird, sich armer oder andersweitig unerwünschte Bürger zu entledigen, wird aus dem Akt der Menschlichkeit ein Monster, und es ist erschreckend, dass, wie es die Beispiele im Artikel zeigen, sich die Konturen des Monsters jetzt schon zeigen.