...der dafür zuständig ist, dass ich diesen Artikel gelesen habe?
Die Frage, "dann entsteht die Frage, warum sich dieser Vorlauf zum Tod nur in einer einzigen Art entwickelt hat" ist selbst schon verräterisch, denn sie stellt in den Raum, dass im Rahmen der Evolution das Bewusstsein des eigenen Todes einen Sinn gemacht haben muss. Muss er das?
Ich denke, dass es völlig plausibel ist anzunehmen, dass sich dieses spezielle Bewusstsein als ein Nebenprodukt unserer Fähigkeit, die Zukunft zu planen entwickelt hat. Mit anderen Worten, die Evolution hat nicht "absichtlich" auf dieses Bewusstsein hingearbeitet, sondern hat eine nützliche Adaption geschaffen, die das zur Nebenfolge hat.
Nun, hier mag man widersprechen.
Dass der Autor es nicht versäumt einen Bogen zu spannen zu der imaginären "gegenwärtigen Lust, Desinformation oder Fake News zu verbreiten, in Weltanschauungsblasen zu leben oder die Wirklichkeit [...] zu verdrängen", ist so vorhersehbar wie langweilig. Jeder, der das Vergnügen genießt, überhaupt deutsche Medien zu konsumieren, ist inzwischen mit diesen ständig wiederholten Erzählungen zu Tode gelangweilt worden. Wir haben es schon kapiert, für euch Journalisten leben wir im Zeitalter der Fake News. Schön. Ich finde es immer gut, wenn man ehrlich mit sich selbst ins Gericht geht, aber muss es den wirklich bei jeder Gelegenheit sein? ;-)
Was die praktische Seite angeht, ist diese "Entdeckung", an der übrigens gründlich gezweifelt werden sollte, denn die gesamte Psychologie ist einer Krise was die Wiederholbarkeit von Experimenten anbelangt, schon durch Sigmund Freund beschrieben worden. Wir können nicht an den eigenen Tod glauben. Punkt.
Na dann, fröhlichen Unglauben! :-D