Normal schaue ich kein Propaganda-Fernsehen, aber dieser ZDF-Beitrag hatte Flair. Superreichen auf die Finger schauen, gelingt nicht jeden Tag, denn Geld ist bekanntlich ein scheues Reh. Ich bin oft schmerzfrei bei den Bürden des Lebens unserer Superreichen: es muss sie geben, die Leute, die 150 Meter Yachten lieben, die die Hotelsuite für 15000 Euro die Nacht (ohne Frühstück) buchen und lieber mit dem Privatjet in 2 Stunden zum Spiel des eigenen Fußballclubs in die Sonne fliegen als mit der Deutschen Bahn in 3 Stunden zum Wandern ins trübe Sauerland. Kein Neid, solange sie ihr Geld unters Volk bringen. Die Werft, die Träume erfüllt, liegt bei mir um die Ecke. Sie ernährt viele Familien der Region. Für eine Schiffsbetriebsstunde kann man auch ein Reihenhaus hier kaufen, aber welcher Milliardär will das schon. Der Skandal ist aber, wenn Beamte außerhalb der Dienstzeit (auf Honorarbasis ..hüstel) Empfehlungen für Steuersparmodelle aussprechen bzw. "ausarbeiten". Gehört das wirklich in der Bundesrepublik zum ministeriellen "Service" für Milliardäre, damit sie nicht außer Landes hüpfen? Dieser Audio-Mitschnitt der Beratung war wirklich dreist und der arme Kevin Kühnert - selbst nur angelernter Angestellter bei der SPD - fiel deshalb beim Zuhören die Kinnlade südwärts. Das richtige Leben ist eher was für uns hier bei Telepolis.