Es gibt da auch Missverständnisse bei vielen, was den Sinn und den Wert von Immobilen betrifft. Gibt es keine Mieter, wie es auf dem Lande aufgrund der zunehmenden Zentralisierung, Effizienzssteigerung und damit logischer Verstädterung stets fortschreitet, ist die Immobilie, und sei sie noch so groß, noch so modern saniert - Null wert! Meine Schwester hat 20 Jahre ihr Haus saniert, da ist alles neu drin - und hat es neulich für den Betrag verkauft, der allein das neu eingedeckte Dach sie vor 10 Jahren gekostet hat - die neue Heizung, die 3 neuen Bäder, die komplette neue Elektro - Scheiß drauf - liegt im Hunsrück, da gammeln Immobilien, die man in Köln, Frankfurt, München oder gar Berlin mittlerweile für1-2 Millonen locker verkaufen könnte, leer stehend und kaufbar, weil es keine Käufer gibt, für 30-50.000€ rum ... Ein Freund von mir hat mit seinem Cousin von der gemeinsamen Oma bereits in den späten 80ern 7 Mehrfamilienhäuser in einer Mittelstadt geerbt - die Dinger haben gerade mal soviel abgeworfen, das nach Zahlung aller Kosten für Sanierung und Instandhaltung, gesetzliche Auflagen ein sehr, sehr bescheidener Reingewinn übrig blieb - aber mit den Dingern fett Geld verdienen, war nie der Grund für die Anschaffung gewesen - die Altvorderen haben in den fetten 50er bis 70er mit ein paar kleinen Läden sehr gut verdient, und damit nicht die Steuer diese Gewinne holte und die Inflation und Währungsrisiken Geldvermögen brutal entwerten, haben die eben konservativ als Familie in Immobilien in guten Zeiten investiert, und die Dinger sollten einfach nur den Wert der irgend wann mal geleisteten Arbeit halbwegs erhalten - gerade heute, nach Lehman Brothers und der Dauer-Euro-Krise mit möglichem briutalstem Ende, Abwertung um 50 bis 90% denkbar, sollte man doch glauben, die Leute hätten für Wertstabilität einen Sinn, scheinbar gefehlt. Thomas Mayer, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank arbeitet an Vollgeld-Konzepten, wo Vermögende für eine jährliche Gebühr von 1-2% dafür bezahlen müssen, also so ne Art Vermögenssteuer nur in private Hände, dafür das ihr Geldguthaben vor plötzlichem Totalverlust geschützt ist - von "Rendite" redet da gar keiner mehr - wie dramatisch das mittlerweile an vielen Fronten ist, ist so Hobby-Hajekanern scheinbar nicht klar.
Die Immobilie in einer Schrott-Gemeinde oder Shithole-Country ist irgend wann Bauschrott und muss sogar noch teuer entsorgt, gesichert werden. Sie hat nur dann beständig Wert, wenn da Mieter sind, da Arbeit ist, man dort gerne lebt, weil es eine Infrastruktur gibt - und das kostet nun mal. Wenn Immobilienbesitzer glauben, sie hätten das Recht, diese wertbestimmenden Faktoren für Umme zu bekommen - dann viel Vergnügen mit dem Immobilien-Wert, wenn fast alle Mieter und damit Arbeitsplätze, Einkommen, Umsätze weg gezogen sind - denn, wie der Name schon sagt - eine Immobilie zieht nicht weg.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.04.2019 11:52).