Dass Menschen durch zu hohe oder durch zu niedrige Temperaturen sterben, bezweifelt wohl niemand. Wenn jemand das Gegenteil behauptet, ist das ein Fall für Faktenchecker.
Schwierig wird es bereits in vielen konkreten Fällen. Ist im konkreten Fall wirklich die Temperatur der Grund des Todes? Hier enden die Fakten und es beginnt die Interpretation der Fakten. Dies ist bereits kein Fall mehr für Faktenchecker.
Es gibt Statistiken über Hitze- und Kältetote, die in seriösen Journalen veröffentlicht wurden.
Diese zeigen, dass es mehr Kältetote als Hitzetote gibt.
Man kann die Aussagekraft der Statistiken natürlich anzweifeln, aber auch das ist bereits Interpretation.
Aus der Biologie wissen wir, dass Menschen bei zu hohen Temperaturen mit Schwitzen und bei tiefen Temperaturen mit Zittern reagieren. Schwitzen ist viel effektiver zur Wärmeabfuhr als Zittern zur Wärmeerzeugung, wissen wir aus der Physik.
Die Wissenschaft macht dann üblicherweise den Schluss auf die einfachste Erklärung. Dieser Schluss sagt, dass es vermutlich weniger Tote gibt, wenn die Temperatur steigt. Aber dies kein Fakt, den man checken kann, sondern die Interpretation von Daten.
Was die Faktenchecker machen, ist nicht die Überprüfung der Fakten, sondern die Wiedergabe ihrer eigenen Interpretation der Fakten und damit machen sie genau das Gleiche, was die Leute machen, die sie überprüfen.