Gerade mit Weißrussland als Hintergrund fällt ganz besonders auf, wenn in dem Land mal was funktioniert.
Ab und zu gab es immer wieder diese Lichtblicke und Belavia war einer davon. Nachdem sie ihre Flotte erneuert hatten (ich bin trotzdem gern mit der Tu-154M geflogen, der Sound war einfach großartig), waren die richtig gut. Guter Service, günstig (aber nicht billig), und viel(!) komfortabler als Lufthansa oder LOT.
Jetzt werden als erste Maßnahmen um die 50% der Mitarbeiter entlassen. Aber das wird nicht helfen. Wie jede moderne Airline dürfte da massenweise Fremdkapital drinstecken in Form von Krediten und Leasing. Die müssen jeden Monat einen Sack Dollars irgendwo abliefern und wenn nicht, sind sie Pleite. Und weit und breit ist keine Quelle für diese Dollars in Sicht. Es dürften eher Wochen als Monate sein, die Belavia diesen Zustand durchhält.
Ich kann mir vorstellen, wie frustrierend das ist. Da sind reale Menschen, die mit Engagement, Kreativität, Überstunden und gegen bürokratischen Irrsinn in bolschewistischer Tradition was richtig gutes auf die Beine gestellt haben. Und dann kommt so ein schnurrbärtiger Agroführer daher und opfert alles das für seine ganz persönliche Rache. Traurig.