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mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2006

Frieden

DealeyLama schrieb am 14. November 2006 23:11

> ...auch wüsste ich von keiner palästinensischen
> friedensbewegung...jedenfalls von keiner lebenden...   :)

> falls ich mich damit irren sollte möge man mich aufklären...

Friedensgruppen in Palästina:

1.Die prominentesten Pazifisten Palästinas leben und arbeiten in Beit
Sahour, einem christlichen Nachbarort von Bethlehem.
Das Rapprochement Center (Zentrum für Wiederannäherung) unter Leitung
von Ghassan Andoni organisiert seit den frühen 80er Jahren, also noch
vor der ersten Intifada (1987-92) den gewaltlosen Widerstand gegen
die israelische Besatzungsmacht. Die erste Aktion war ein
Steuerboykott gegen Israel. In der zweiten Intifada macht das
Rapprochement Center von sich sprechen, wenn seine Aktivisten
Straßensperren niederreißen, wenn sie Demonstrationszüge an den
Militärsperren vorbei von Bethlehem nach Jerusalem anführen, sowie
bei den alljährlich zu Weihnachten stattfindenden Kerzenprozessionen
mit Tausenden von Palästinensern von den christlichen Hirtenfeldern
in Beit Sahour zur Weihnachtskirche in Bethlehem. Ghassan Andoni und
seine Mitarbeiter grenzen sich vom gewaltsamen Widerstand der
palästinensischen Terroristen ab. Sie verurteilen jedoch
Selbstmordattentate nie, ohne gleichzeitig die israelischen
Militärschläge anzuprangern.

2. Das Konflikt-Schlichtungszentrum (Conflict Resolution Center
"Wiam") konzentriert sich auf innerpalästinensische Belange. Es
bemüht sich, Alternativen zum gewaltsamen Widerstand aufzuzeigen und
versucht, palästinensisches Selbstbewusstsein und Gemeinschaftsgefühl
zu stärken. Dazu gehören die psychologische Betreuung traumatisierter
Kinder, die Schlichtung innerpalästinensischer Konflikte (auch
innerfamiliärer Streitigkeiten, die zuweilen sehr gewaltsam
ausgetragen werden) und die Ermutigung emigrationswilliger
Palästinenser, doch im Land zu bleiben. Eines der Leitworte des in
Bethlehem ansässigen Wiam-Zentrums ist ein Wort des früheren
amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King: "Wenn wir davon
ausgehen, dass die Menschheit ein Recht zu überleben hat, dann müssen
wir eine Alternative zu Krieg und Zerstörung entwickeln. In unserer
Zeit der Massenvernichtungsmittel stehen wir vor der Alternative:
Gewaltlosigkeit oder kollektiver Selbstmord."

3. Das Jerusalemer Frauenzentrum (Jerusalem Center for Women) ist
eine Organisation von palästinensischen Frauenrechtlerinnen mit Sitz
in Beit Hanina, Ost-Jerusalem. Das JCW arbeitet eng mit der
israelischen feministischen Gruppe Bat Schalom zusammen. Seit 1994
hat sich das JCW mit Bat Schalom zum Jerusalem Link (Jerusalemer
Verbindung) zusammengeschlossen zur einzigen
israelisch-palästinensischen Vereinigung über die Grenzen hinweg.
Zwischen 1996 und 2000 formulierten beide Gruppen gemeinsame
politische Prinzipien. Da die palästinensischen Aktivistinnen nach
Ausbruch der zweiten Intifada am 28. September 2000 keinen
gemeinsamen Nenner mit ihren israelischen Gesprächspartnerinnen mehr
sahen, brach die Jerusalemer Verbindung für gut anderthalb Jahre
auseinander. Die derzeitigen Leiterinnen der palästinensischen Seite
(Amneh Badran) und der israelischen Seite (Terry Greenblatt) bauen
diese Verbindung nun wieder auf.

4.Die Vereinigung der Vierzig (Association of Fourty) ist eine 1988
ins Leben gerufene palästinensisch-jüdische Kommission, welche die
Rechte von Bewohnern nichtanerkannter arabischer Dörfer vertritt. Es
gibt sowohl in Israel als auch in den besetzten Gebieten Häuser und
Dörfer, welche die israelische Regierung für unrechtmäßig erachtet,
da deren Bewohner über keine staatlichen Baulizenzen verfügen. Der
israelische Staat sieht sich den Bewohnern gegenüber im Recht, wenn
er deren Land entschädigungslos konfiszieren oder deren Häuser
zerstören will. Ausschließlich Palästinenser sind von dieser
Rechtsunsicherheit betroffen. Die Vereinigung der Vierzig gewährt
betroffenen Palästinensern rechtliche und finanzielle Unterstützung.
Ferner bekämpft die Kommission die israelischen Gesetzesgrundlagen,
die diese Rechtslage schaffen. In manchen der betroffenen Dörfer hat
die Kommission den Straßenbau und den Ausbau der Infrastruktur
finanziell fördern können.

5. Das Palästinensische Netzwerk der Nicht-Regierungsorganisationen
(PNGO Network) wurde im September 1993 als Antwort auf das
Oslo-Abkommen gegründet. Die Vereinigung will mitwirken, in Palästina
eine demokratische Zivilgesellschaft aufzubauen. In der Vergangenheit
hat das Netzwerk vor allem Workshops und Seminare für Palästinenser
organisiert, in denen Medienkompetenz sowie Grundkenntnisse in
Management und Verwaltung vermittelt wurden. Das PNGO-Network sucht
Kontakt zu europäischen NGOs und unterhielt bis zum Beginn der
Intifada (28. September 2000) auch Kontakte zu israelischen
Friedensgruppen.

6.Addameer (das Gewissen) ist eine palästinensische Gefangenenhilfe,
die den Verbleib von palästinensischen politischen Häftlingen in
Israel und Palästina aufklärt und dokumentiert. Zu den Zielen von
Addameer gehört der Aufbau eines demokratischen Rechtsstaats in
Palästina.

Hintergründe und israelische Friedensgruppen sind hier auch
aufgeführt:

http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Israel/friedensbewegung
2.html

Ich lass die Verbalkeule mal weg ;)


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