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164 Beiträge seit 02.02.2003

Denke ich eher nicht.

Hi,

ich denke, das es manchmal eher weniger an der finanziellen
Ausstattung das Uebersetzers geht. Ich denke eher das es vielmehr die
Unterschiede in den Sprachen sind, was uebersetzen so schwierig
macht.

Faengt es schon mit dem grundlegenden (basic) English an in denen es
manchmal solche Hilfkonstruktionen wie "haben gehabt haben" gibt die
aus Unachtsamkeit uebersetzt jedem Schueler einen roten Strich
einhandeln wuerden. Als auch die unterschiedlichen Mengen an
Redewendungen. Das Deutsche ist doch sehr reich an Bildern die
manchmal ganze Absaetze einspaaren und teils auch noch ganz andere
Konnotationen haben als die aquivalente im Englischen.

"Swetting like a pig", gibt es im Englischen nicht! Dort heisst es
"swetting like a hure in a church", was auch eine ganz andere
tieferliegende Bedeutung hat. Wuerde der Uebersetzter das alles
beruecksichtigen und einen Text "wirklich" ins Deutsche uebersetzen
waere das Werk am Ende komplett neu geschrieben. Er muesste genau
wissen welchen "klang" jedes Wort im Englischen hat und dann den
gleichen "Klang" auf deutscher Seite suchen. Siehe auch das Beispiel
mit dem Englischen "bank", was soll man in der Uebersetzung
verwenden? "Flussufer"? Nein, das hoert sich dann an wie eine
Vorschrift na: "Das Campieren am Flussufer ist untersagt und wird
rechtlich geahndet". Oder dann vielleicht Sandbank? Das wuerde aber
den Text dahingehend aendern, das die gute Frau nicht mehr am Rand
steht sondern mitten im Flussbett. Am ehesten wuerde noch "an des
Flusses bett" gehen, das wiederrum aendert den Fall zum Genitiv.

Wenn man all dies beruecksichtigt, kann man wirklich nur Hochachtung
vor der Leistung mancher Uebersetzter haben. Denn lieber lese ich ein
Werk basierend auf dem Buch des Autors als eine
"Babelfish"-Uebersetztung zu lesen. Ich kann wirklich auf "Oh mein
Gott!" und aehnliche Unfaelle verzichten.

Und grade das Deutsche ist eine Sprache, die sich in Reichhaltigkeit
und Flexibilitaet nicht zu verstecken braucht. Ich tu mir oft sehr
schwer im Englischen genau das zu sagen, was ich will... Was im
deutschen oft nur mit wenigen Worten eindeutig und unumdeutbar
auszudruecken ist, laesst sich im Englischen nicht so rueber bringen,
und wenn man es dennoch versucht schaut einem der englisch Sprechende
nur fragend an und man sieht richtiggehend das Fragezeichen ueber dem
Kopf rotieren.

cu alex

PS: Ausserdem denke ich, hat nur das Russische mehr Schimpfwoerter im
Vokabular als das Deutsche... :)
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