Richtig.
Rückblende: Diskussionsveranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung (=FDP) und des Wuppertal-Instituts zum ÖPNV vor eineinhalb oder zwei Jahren. Neben den üblichen lokalen ÖPNV-Befürwortern, der unvermeidlichen (für die Diskussion aber belanglosen) Bundestagsabgeordneten war auch ein hauptamtlicher Vertreter des ADAC auf dem Podium. Der war ganz entspannt und ohne jegliche Befürchtungen bezüglich seiner beruflichen Zukunft, indem er argumentierte: Solange in den Diskussionen rund um den ÖPNV die Bequemlichkeitsfrage ausgeklammert oder gar negiert wird, solange wird sich am modal-mix nichts ändern. Dieses statement war für mich lehrreicher, als viele Selbstbeweihräucherungen in sonstigen "Insider-Runden" bezüglich des ÖPNV.
Das schlimme ist, daß sich auch unter ÖPNV-Befürwortern immer noch kaum rumgesprochen hat, daß es sich um einen Markt handelt, der nur mit einem (wirklichen statt nur behaupteten) Qualitätsangebot Relevanz erlangen kann. Noch schlimmer ist dieses Nichtverstehen hier in der Bergischen Region, obwohl wir mit der Regiobahn seit zwanzig Jahren quasi ein Leuchtturmprojekt vor der Tür haben.
Wie sagte es ein Lehrbeauftrager aus der praktischen Entwicklungspolitik während meines Studiums: "Für Entwicklungspolitik" - die verstand er als nicht nur auf die dritte Welt begrenzt - "ist genug Geld da, es fehlt einfach an erfolgversprechenden Ideen." Deswegen würden Entwicklungshilfegelder halt in Projekten vom Typ "weißer Elefant" verbrannt. Das für die Entwicklungshilfe gesagte kann man meines Erachtens auch auf die Verkehrtspolitik übertragen.
Gruß trainspotter