"Und das diesem zugrunde liegendende Selbstverständnis könnten Gründe dafür sein, warum es Russland nicht gelingt, sich mit seinen europäischen Nachbarn auszusöhnen,"
Das klingt ziemlich zynisch, was Sie da schreiben:
Napoleon fiel mit zahlreichen anderen europäischen Verbündeten in Russland ein - nicht umgekehrt.
Deutschland fiel im 1. und 2. Weltkrieg in Russland ein - nicht umgekehrt.
Bei den Interventionskriegen in den 1920er Jahren fielen 10 westliche Nationen in Russland ein - nicht umgekehrt.
Und nun erfrechen Sie sich zu behaupten, es wäre die Aufgabe von Russland, sich mit diesen Staaten auszusöhnen??? Es ist umgekehrt die Aufgabe dieser Staaten, um Verzeihung zu bitten, sich auszusöhnen. Statt Russland zu entschädigen, schädigen sie dieses Land nach Kräften immer weiter.
Trotzdem war Russland bereit zur Aussöhnung. Es hat im Gegensatz zu anderen Siegermächten 1990 seine Truppen aus Deutschland abgezogen. Die USA sind noch da. Mit der DDR hatte sich die UdSSR bereits seit 1949 ausgesöhnt. Russland hat unzählige Vorschläge zur Zusammenarbeit unterbreitet - vergeblich.
Wenn nun Russland beginnt, sich endlich etwas entschiedener zu wehren, geht es immer noch diplomatischer vor, als es diese Staaten verdient haben und als es der sprichwörtliche "russische Bär" tun würde. Aber als Deutscher packt mich die Wut über die Überheblichkeit, die in Deutschland herrscht, und die auch aus solch einem Kommentar, wie dem Ihrigen hervor geht. Solche Leute möge mit aller Härte die russische Gegenwehr treffen.