Ok, man macht sich stark für Nawalny. Für die Uiguren. Für Guiado.
Spricht starke Worte, verhängt Sanktionen, schickt vielleicht sogar Kriegsschiffe (die allerdings auf keinen Fall schießen dürfen, siehe abgesagte Durchsuchung des türkischen Waffenschiffs vor Libyen).
Und dann?
Vor dem Krim-Sanktionen haben wir eine Menge Milch und Fleisch nach Russland exportiert. Jetzt produziert Russland seine Agrarprodukte selber, in unseren Supermärkten ist die Milch teurer geworden, und die Bauern randalieren, weil sie ihre Produkte nicht los werden.
Ein Handelskrieg mit China würde uns noch härter treffen. Ohne "Made in China" wären die Regale deutlich leerer bei uns, zudem exportieren wir inzwischen eine Menge Produkte nach China. China ist ein wichtiger Handelspartner für uns, wir sein kein wichtiger Handelspartner für China.
Militärisch haben wir keine Chance gegen Russland oder gegen China, die hat nicht einmal die NATO. Jetzt nicht, und in einem zukünftigen High-Tech-Krieg mit KI und Kampfrobotern schon gar nicht. Erst recht nicht, wenn China und Russland kooperieren sollten.
Was ist unser Ziel bei diesen Sticheleien? Menschenrechte können es nicht. Erstens stutzen wir die bei uns immer weiter zurück, zweitens ist in dieser Beziehung ein Großteil unserer Handelspartner mindestens so problematisch wie Russland oder China.