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  • vollbio

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Nope

remal schrieb am 23. Juni 2008 17:53

> Statitisch kann man an der Gesundheit und auch dem Todeszeitpunkt
> genau nachvollziehen wer in einer extrem lauten oder in einer ruhigen
> Umgebung lebt. Lärm tötet Menschen, das man jetzt deswegen nicht jede
> Lebensäußerung einstellen kann ist klar, aber völlig überflüssige
> Lärm- und Schadstoffemissionen wie sie Autokorsos darstellen kann man
> einfach sein lassen.

Lärm tötet. Alkohol und Nikotoin töten. Ungesunde Ernährung tötet. Zu
wenig Bewegung tötet. Lasst uns das alles verbieten und die
Einhaltung der Verbote streng kontrollieren (null Toleranz),
schließlich müssen Gesetze strengstens durchgesetzt werden, dafür
haben wir die Polizei.

Merkst Du, in welche Richtung so etwas geht? Das Verbieten und die
Bevormundung durch staatliche Gesetze haben irgendwo eine Grenze, und
für meinen Geschmack ist die Grenze des Erträglichen bereits deutlich
überschritten.

> Die These bei Mord komme es zu irreversiblen
> Folgen, beim Autofahren aber nicht ist völlig unhaltbar und
> widerspricht nicht nur der Physik sondern auch den gesunden
> Menschenverstand.

Selbstverständlich tötet Autofahren. Man braucht nur an die ganzen
Verkehrstoten zu denken. Es besteht aber ein gesellschaftlicher
Konsens, dass diese Toten hinzunehmen sind. Beweis: Die Existenz des
StVG.

> Die Unterscheidung die du hier einführst existiert
> in der Realität nicht, beides ist sozial unangepasstes Verhalten nur
> eben in sehr unterschiedlichen Maße.

Nope. Du forderst ein klostertaugliches altruistisches Verhalten
unter Zurückstelluing der eigenen Bedürfnisse. Das ist mit der Natur
des Menschen, der auf die egoistische Befriedigung seiner Bedürfnisse
aus ist, nicht vereinbar.

> Um auf deinen Verweiß auf die Weisheit der Massen (man könnte auch
> "gesundes Volksempfinden" sagen) einzugehen: nur weil ein großer Teil
> der Gesellschaft ein bestimmtes Verhalten nicht als antisozial
> ansehen möchte hat das mit den Tatsachen nichts zu tun, sondern nur
> mit den _gewünschten_ Tatsachen.

Und wer entscheidet, was gewünscht ist und was nicht? Das ist doch
wohl höchst subjektiv. Nein, es ist genau anders herum: Ob etwas
sozialadäquat ist, beurteilt sich nicht danach, ob es ein sozial
wünschenswertes Verhalten ist, sondern danach, was die Masse
tatsächlich tut.

> Hier könne man jetzt noch einen
> weiteres Argument aus der jüngeren deutschen Geschichte konstruieren,

Du sagst es: konstruieren. Ich habe absolut keinen Bock, auf diesen
absurden Bezug auf die NS-Zeit einzugehen.

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