THE ME ME schrieb am 23. Juni 2008 02:39
Ich bin kein Jurist und auch kein Fussballfan, ich gehe hier einfach
mal mit dem gesunden(?) Menschenverstand an die Sache ran.
> Z.B. im Falle von Vandalismus (eingeworfene Fenster, demolierte
> Autos). Dabei handelt es sich eindeutig um Straftaten und die
> Versicherungen treten noch nicht einmal für die Schäden ein
Dies ist allerdings ein Problem und hier hat die Polizei auch
einzutreten. Das hat aber nichts mit Autokorsos zu tun oder dem
Ausleben freudiger Emotionen, sondern ist schlicht Vandalismus.
> Anderer Fall: Vermutlich sind viele der beteiligten Autofahrer
> alkoholisiert, angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit wohl kaum von
> der Hand zu weisen.
> Alkohol am Steuer(Verkehrsgefährdung) ist eine Straftat, wird aber in
> diesen Fällen nicht mal ansatzweise kontrolliert/unterbunden. Hier
> kapituliert die Staatsmacht vor dem Druck der Strasse...
Die Alternative, Autokorsos zu verbieten, wäre offensichlich
kontraproduktiv, da Autokorsos eine relativ aggressionsarme Art sind,
aufgeladene Emotionen zu entspannen. Ich denke, Psychologie lernt man
auch in der Polizeiausbildung? Also ist ein (oder von mir aus auch
zwei) Augen alle zwei Jahre ein halbes Dutzend mal zudrücken
angemessen.
> Zu behaupten, das es sich bei diesen nächtlichen Triumphmärschen um
> apolitische spontane Aktionen handelt, ist auch nur mit Zudrücken
> beider Augen zu leisten - es geht immerhin um Nationalismus.
Nationalismus? Also bitte, zwischen Nationalismus und einem bisschen
nationalen Selbstbewusstsein ist ein deutlicher Unterschied. (Ich
will jetzt nicht Godwins Law bemühen ;-) Diese Diskussion hatte man
schon zur WM. Hier hat D-Land ein geschichtlich bedingtes Problem,
dass ein nationales Selbstbewusstsein, wie es in anderen Ländern
selbstverständlich ist, nicht gibt. Unabhängig davon, ob ich dies für
gut oder falsch halte (ich persönlich habe eher ein europäisches
Selbstverständnis), ist es wohl kaum als politisch zu werten.
> Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Autopartei, deren Korsos
> auch erst auf Druck der Politik anmeldungspflichtig wurden.
Auto"partei". Fällt Dir was auf?
> Insgesammt ist das alles sehr zwiespältig und undemokratisch. Anderen
> Gruppierungen(Spontandisco, Kunstaktionen etc) die öffentliche
> spontane Versammlungen abhalten wird von der Polizei nicht diese
> Freiheit gewährt. Aber da wohl jeder Polizist auch Fussballfan ist
> wird mit unterschiedlichem Mass gemessen. Diese Kritik muss wohl
> erlaubt sein.
Ja, ist sie. Und ja, es wird mit zweierlei Maß gemessen, das sehe ich
auch so. Aber im Gegensatz zu einer Spantandisco mit vielleicht 1000
Teilnehmern an einem Standort geht es hier um die Folgen von seltenen
Grossveranstaltungen, die zudem überregional statt finden. Der
gesunde Menschenverstand sagt mir, dass man machmal einfach zurück
stecken muss. Ich erfreue mich daran, dass sich Menschen gemeinsam
freuen. Und ein Autokorso fährt glücklicherweise, im Gegensatz zur
Spontandisco, weiter. ;-)
Ich bin kein Jurist und auch kein Fussballfan, ich gehe hier einfach
mal mit dem gesunden(?) Menschenverstand an die Sache ran.
> Z.B. im Falle von Vandalismus (eingeworfene Fenster, demolierte
> Autos). Dabei handelt es sich eindeutig um Straftaten und die
> Versicherungen treten noch nicht einmal für die Schäden ein
Dies ist allerdings ein Problem und hier hat die Polizei auch
einzutreten. Das hat aber nichts mit Autokorsos zu tun oder dem
Ausleben freudiger Emotionen, sondern ist schlicht Vandalismus.
> Anderer Fall: Vermutlich sind viele der beteiligten Autofahrer
> alkoholisiert, angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit wohl kaum von
> der Hand zu weisen.
> Alkohol am Steuer(Verkehrsgefährdung) ist eine Straftat, wird aber in
> diesen Fällen nicht mal ansatzweise kontrolliert/unterbunden. Hier
> kapituliert die Staatsmacht vor dem Druck der Strasse...
Die Alternative, Autokorsos zu verbieten, wäre offensichlich
kontraproduktiv, da Autokorsos eine relativ aggressionsarme Art sind,
aufgeladene Emotionen zu entspannen. Ich denke, Psychologie lernt man
auch in der Polizeiausbildung? Also ist ein (oder von mir aus auch
zwei) Augen alle zwei Jahre ein halbes Dutzend mal zudrücken
angemessen.
> Zu behaupten, das es sich bei diesen nächtlichen Triumphmärschen um
> apolitische spontane Aktionen handelt, ist auch nur mit Zudrücken
> beider Augen zu leisten - es geht immerhin um Nationalismus.
Nationalismus? Also bitte, zwischen Nationalismus und einem bisschen
nationalen Selbstbewusstsein ist ein deutlicher Unterschied. (Ich
will jetzt nicht Godwins Law bemühen ;-) Diese Diskussion hatte man
schon zur WM. Hier hat D-Land ein geschichtlich bedingtes Problem,
dass ein nationales Selbstbewusstsein, wie es in anderen Ländern
selbstverständlich ist, nicht gibt. Unabhängig davon, ob ich dies für
gut oder falsch halte (ich persönlich habe eher ein europäisches
Selbstverständnis), ist es wohl kaum als politisch zu werten.
> Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Autopartei, deren Korsos
> auch erst auf Druck der Politik anmeldungspflichtig wurden.
Auto"partei". Fällt Dir was auf?
> Insgesammt ist das alles sehr zwiespältig und undemokratisch. Anderen
> Gruppierungen(Spontandisco, Kunstaktionen etc) die öffentliche
> spontane Versammlungen abhalten wird von der Polizei nicht diese
> Freiheit gewährt. Aber da wohl jeder Polizist auch Fussballfan ist
> wird mit unterschiedlichem Mass gemessen. Diese Kritik muss wohl
> erlaubt sein.
Ja, ist sie. Und ja, es wird mit zweierlei Maß gemessen, das sehe ich
auch so. Aber im Gegensatz zu einer Spantandisco mit vielleicht 1000
Teilnehmern an einem Standort geht es hier um die Folgen von seltenen
Grossveranstaltungen, die zudem überregional statt finden. Der
gesunde Menschenverstand sagt mir, dass man machmal einfach zurück
stecken muss. Ich erfreue mich daran, dass sich Menschen gemeinsam
freuen. Und ein Autokorso fährt glücklicherweise, im Gegensatz zur
Spontandisco, weiter. ;-)