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mehr als 1000 Beiträge seit 18.10.2002

Deutschland hat ein gestörtes Verhältnis zur Nation?

Das sehe ich eher andersrum und viele Menschen aus allen Ländern der
Welt stellen die gleichen Fragen, sofern sie denn der Idee der Nation
kritisch gegenüberstehen. Es handelt sich hier also mitnichten um
spezifisch Deutsche Fragen und man kann sich einer Beantwortung nicht
dadurch entziehen das es Menschen gibt die diese Fragen nicht stellen
(möchten). Für den gläubigen Christen stellt sich die Frage nach der
Herkunft des Lebens nicht, ebenso wenig wie sich für den gläubigen
Nationalisten die Frage nach der Berechtigung von Nationen stellt.
Aber die Fragen sind trotzdem legitim. Und die Tatsache das ein
Mensch wurzeln in einer bestimmten Gemeinschaft hat ist keine
befriedigende Antwort; der abstrakten Überbau der Nation lässt sich
aus dieser Tatsache eben nicht einfach ableiten. Zumal eine
Sichtweise der Gesellschaft als Flickenteppich einzelner
Gemeinschaften die mehr trennt als sie verbindet in meinen Augen
sowieso nicht haltbar ist.

Das es beim Fußball nur um Gruppenidentität ist so wahr wie
inhaltslos, die Kernfrage ist doch welchen Charakter diese Gruppe
hat. Den einer Volkgemeinschaft oder den einer sozialen. Und wenn ich
mir anschaue was da aus dem Sumpf der unteren Spielklassen für eine
braune Pampe aufsteigt, ist die Behauptung das Fußball garnichts mit
Nationalismus zu tun habe ein wenig Realitätsfern.
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