Mario Schmidt schrieb am 2. August 2011 18:06
> Ich habe im Kopf, dass eine Dosisleistung von >10 Sivert zu 100%
> Tödlich ist, aber sämtliche Nachrichten berichten immer nur davon,
> dass 1 Sievert die Krebsrate um 10% erhöht.
Beides ist korrekt. Allerdings muss man dabei immer beachten, dass
die Dauer der Bestrahlung ebenso eine Rolle spielt wie der Zeitraum,
den man betrachtet.
Wenn jemand über einen relativ kurzen Zeitraum 10Sv abbekommt, ist
derjenige mit praktisch 100% Wahrscheinlichkeit nach 14 Tagen tot, da
die Akutschäden an den Zellen die Reparatur- und
Entgiftungsmöglichkeiten des Körpers überfordern.
Bei 1Sv Akutdosis stirbt durchschnittlich eine von 10 Personen
innerhalb von 30 Tagen.
Verteilt sich diese Dosis von 1Sv über ein ganzes Leben sieht es aber
ganz anders aus. Dann ergeben sich daraus nämlich nur 10-15mSv/Jahr.
Die Aussage der Nachrichten bezieht sich auf diesen Wert. Pro
10-15mSv/Jahr mehr kommt es zu einer Erhöhung der Krebsrate um einen
bestimmten Prozentsatz (z.B. 10%) über die gesamte Lebenserwartung
(Krebserkrankung bedeutet nicht Krebstod!) einer Bevölkerungsgruppe.
> Ich meine, bei 10 Sievert hat ein Mensch gerade mal 60 Sekunden, um
> die Maximal zulässigen Werte von 100 Millisievert zu erreichen. Das
> ist schon ein beängstigend hoher Wert. Abgesehen davon, dass die 10
> Sievert anscheinend nur das Ende der Skala am Messgerät sind.
Laut dem verlinkten Artikel mit der Aussage von Tepco waren in 3m
Entfernung aber nur noch 40mSv/h, was zwar immernoch verdammt viel
aber trotz der geringen Distanz doch erheblich weniger ist.
Da sich der hohe Meßwert auf den Boden des Ablassrohres ("at the
bottom of the exhaust pipe") bezieht, kann man davon ausgehen, dass
es da wohl zu einer Anlagerung von z.B. einigen Gramm Cäsium-137 oder
anderer hochradioaktiver Stoffe gekommen ist.
> Irgendwie verstehe ich diese verharmlosende Berichterstattung einfach
> nicht.
Verharmlost wird da gar nichts. Im Gegenteil - der Artikel hier
überdramatisiert.
> Ich habe im Kopf, dass eine Dosisleistung von >10 Sivert zu 100%
> Tödlich ist, aber sämtliche Nachrichten berichten immer nur davon,
> dass 1 Sievert die Krebsrate um 10% erhöht.
Beides ist korrekt. Allerdings muss man dabei immer beachten, dass
die Dauer der Bestrahlung ebenso eine Rolle spielt wie der Zeitraum,
den man betrachtet.
Wenn jemand über einen relativ kurzen Zeitraum 10Sv abbekommt, ist
derjenige mit praktisch 100% Wahrscheinlichkeit nach 14 Tagen tot, da
die Akutschäden an den Zellen die Reparatur- und
Entgiftungsmöglichkeiten des Körpers überfordern.
Bei 1Sv Akutdosis stirbt durchschnittlich eine von 10 Personen
innerhalb von 30 Tagen.
Verteilt sich diese Dosis von 1Sv über ein ganzes Leben sieht es aber
ganz anders aus. Dann ergeben sich daraus nämlich nur 10-15mSv/Jahr.
Die Aussage der Nachrichten bezieht sich auf diesen Wert. Pro
10-15mSv/Jahr mehr kommt es zu einer Erhöhung der Krebsrate um einen
bestimmten Prozentsatz (z.B. 10%) über die gesamte Lebenserwartung
(Krebserkrankung bedeutet nicht Krebstod!) einer Bevölkerungsgruppe.
> Ich meine, bei 10 Sievert hat ein Mensch gerade mal 60 Sekunden, um
> die Maximal zulässigen Werte von 100 Millisievert zu erreichen. Das
> ist schon ein beängstigend hoher Wert. Abgesehen davon, dass die 10
> Sievert anscheinend nur das Ende der Skala am Messgerät sind.
Laut dem verlinkten Artikel mit der Aussage von Tepco waren in 3m
Entfernung aber nur noch 40mSv/h, was zwar immernoch verdammt viel
aber trotz der geringen Distanz doch erheblich weniger ist.
Da sich der hohe Meßwert auf den Boden des Ablassrohres ("at the
bottom of the exhaust pipe") bezieht, kann man davon ausgehen, dass
es da wohl zu einer Anlagerung von z.B. einigen Gramm Cäsium-137 oder
anderer hochradioaktiver Stoffe gekommen ist.
> Irgendwie verstehe ich diese verharmlosende Berichterstattung einfach
> nicht.
Verharmlost wird da gar nichts. Im Gegenteil - der Artikel hier
überdramatisiert.