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  • Alex Riemenschneider

mehr als 1000 Beiträge seit 02.06.2019

Re: "Haltet den Dieb!"

siar schrieb am 19.01.2023 13:57:

Alex Riemenschneider schrieb am 19.01.2023 13:46:

Da beschwert sich also gerade ein Bernhard Trautvetter über Meinungsmache und Propaganda.

Redaktioneller Hinweis: In einer früheren Version dieses Textes wurde der Eindruck erweckt, der Drohnenfund habe in jüngerer Vergangenheit stattgefunden. Das war nicht richtig.

https://www.telepolis.de/features/Nord-Stream-Anschlaege-Warum-spricht-kaum-jemand-ueber-die-Drohnenfunde-7324248.html?seite=2
Dieser Hinweis und die Überarbeitung des Artikels war notwendig, weil ein Forist den schwedischen Originalartikel aufgerufen hatte.

Es wäre ja schön, wenn das für den Autor mal Anlass zu einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit eigenen Methoden der Meinungsmache gegeben hätte. Aber hier: leider Fehlanzeige...

"Die strategische Kommunikation der Nato muss Fehler und Probleme offen zugeben, aber zugleich aggressiv die Narrative ihrer Gegner in Frage stellen", heißt es in dem Manuskript auf Seite 48.

Vielleicht wäre das etwas, von dem Herr Trautvetter auch lernen könnte.

Wenn die NATO doch nur Fehler zugeben würde. Es ist doch eher so, dass der Westen sich selbst einen Heiligenschein aufsetzt und die Unschuld vom Land mimt. Die mehr als 2 Billionen Militärausgaben des Bündnisses, werden ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt.

Es werden doch Fehler zugegeben und Probleme diskutiert. Z.B:

Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat die maßgeblich auch von Deutschland mitbeeinflusste Zurückhaltung hinsichtlich einer Nato-Aufnahme der Ukraine als „historischen Fehler“ bezeichnet. Das westliche Bündnis habe viele Fehler gemacht, sagte der Däne der „Augsburger Allgemeinen“ in Brüssel.

https://www.welt.de/politik/ausland/article237328527/Ukraine-Krieg-Stoltenbergs-Vorgaenger-nennt-historischen-Fehler-der-Nato.html

Der zweite Streitpunkt betraf die Diskussionen über die zukünftigen Kern-
funktionen der Allianz. Konsens bestand zunächst darüber, das die gegenseiti-
ge Beistandspflicht gemäß Artikel 5 wichtigste Aufgabe bleiben sollte. Was
darüber hinaus zum Aufgabenkatalog der NATO zu zählen sei, wurde indes
kontrovers diskutiert. Insbesondere die USA forderten mehr „Flexibilität“ hin-
sichtlich der zentralen Aufgaben (etwa Bekämpfung des Terrorismus und der
Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, Sicherung von Kommunikation
und Warenverkehr) und regten an, den bisher auf das Territorium der NATO-
Mitglieder ausgerichteten Aufgabenkatalog auf die Verteidigung gemeinsamer
Interessen auszuweiten. Den meisten europäischen Partnern ging diese For-
mulierung zu weit, weil sie u.a. befürchteten, die NATO können damit zu
stark zum Instrument amerikanischer Interessen in Richtung eines „Weltpoli-
zisten“ werden.
Schließlich entstand im Vorfeld des Washingtoner Gipfels drittens ein
Streit über die künftige Rolle der Atomwaffen, nachdem der deutsche Außen-
minister Fischer vorgeschlagen hatte, die Option eines nuklearen Ersteinsatzes
zu überdenken. Die Sicherheitslage, so Fischer, rechtfertige diese Option nicht
mehr. Insbesondere die drei Nuklearmächte der NATO verwiesen – unterstützt
von der überwiegenden Mehrheit der Bündnispartner – darauf, daß Bedrohun-
gen durch biologische, chemische oder auch atomare Waffen auch künftig nur
durch nukleare Gegendrohungen beantwortet werden könnten.

Varwick, J. (1999). Die Zukunft der NATO: Probleme und Perspektiven des transatlantischen Bündnisses nach seinem 50. Geburtstag. Berlin: Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V.

Aber das sind vermutlich andere Fehler und Probleme als Du sie gerne diskutiert hättest...

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