tertium non datur schrieb am 26.03.2022 01:40:
So, wie mir das zZt aussieht, riecht das mehr nach Militärmacht NATO - und damit im Zweifelsfall gegen (kontinental)europäische Interessen (wie zB einem guten Auskommen mit Russland) gerichtet.
Das, was Macron mMn. will (bzw. was die Franzosen schon länger wollen) ist etwas anderes, als "angelsächsischer Vasall" (wie das die Russen wohl nennen würden) zu sein.
Nur die transatlantisch durchsetzten Deutschen können/wollen nicht so richtig, siehe Merkel, die Macron regelmäßig am langen Arm verhungern ließ.
na ja, ich lese das eigentlich in erster Linie als wirtschaftspolitisches Programm ;) Das die EU militärische Strukturen parallel zur Nato anstrebt ist, glaube ich, einerseits eine alte Idee der Franzosen. Durch den Austritt des UK fiel da der Dauerblockierer weg. Dazu kommt eben, dass Trumps erratisches Verhalten der Nato gegenüber schon ziemliche Verunsicherung, was die Verteidigungsfähigkeit der EU angeht, schuf. Eine weitgehende militärische Integration der EU halte ich angesichts der Schwerfälligkeit der Entscheidungswege, und auch der divergierenden Vorstellungen was die europäische Integration angeht, offen gestanden - wenigstens mittelfristig - für nicht sehr realistisch.
Was bleibt also. Die Rüstungsindustrie ! Neue Rüstungsprojekte sind inzwischen so teuer geworden, dass die von einzelnen EU Staaten eigentlich nicht mehr gestemmt werden können. Da sind die Entwicklungskosten so hoch, dass es dann auch Stückzahlen braucht, sollen die Geräte noch halbwegs bezahlbar bleiben. Und wenn man in Zukunft nicht auf US Material angewiessen sein will, muss man die Kooperation auf europäischer Ebene ausbauen, um eigenes konkurrenzfähiges Gerät entwickeln zu können. Das hält dann auch die eigene Rüstungsindustrie langfristig am Leben.