exkoelner schrieb am 26.03.2022 06:58:
Die EU darf noch nicht mal entscheiden, wo sie ihr Gas kauft, wenn es Washington nicht passt. Und die schauen jetzt zu, wie Frankreich und Ober-Vasall Deutschland ein unabhängiges, eigenständig handelndes Militärbündnis aufbauen? Das meinen die Autoren wahrscheinlich nicht ernst.
Was Washington möchte, ist ein Vasall, den man losschicken kann, ohne komplizierte Strukturen und in ihrer Sprache - der britische Militärhund ist zu klein geworden, für die anstehenden Jobs. Eine EU-Armee wird natürlich die Amtssprache Englisch haben, vom kleinsten Gefreiten bis zum General. Es wird der Parlamentsvorbehalt bei Militäreinsätzen fallen, wie sie bisher vielen nationalen Armeen in der EU noch vorgeschrieben ist, insbesondere in Deutschland. Somit wird eine supra-nationale Kommandostruktu entwickelt werden, wie sie ja bereits bei der Nato herrscht - nur ohne irgendwelche Nationalstaatliche Zickerreien, und der Oberkommandierende wird irgend ein EU-Europäer sein, aber ähnlich, wie bei der Nato als eine Art Generalsekretär ohne Befehlsgewalt sein, die wird ein US-General ausüben.
Und das praktische: es geht gleich überhaupt nicht mehr um EU- und europäische Interessen - Think big heißt im Vasallen-EU-Denken, Think Washington. Und so, mit eigenen Durchgriffrechten auf ein englisch-sprachiges EU-Militär, nicht mehr von nationalen Parlamenten belästigt - zieht Washington dann sein "New American Century" durch - und was das bedeutet, hat ja Barrack Obama schon erklärt - während die USA sich mit Japan um China "kümmert", wird dieses EU/US-Konstrukt sich militärisch um Russland kümmern. Das Ende der Geschichte-Fukujama hat sich ja auch schon wieder zu Wort gemeldet, Mordor zieht seine Orks zusammen, und gen Osten marschieren.
Und wir, ohne eigene Entscheidungsgewalt mittenmang.
Das ist der Sinn hinter der EU-Armee, und sonst gar nix.
Sie haben in diesem Zusammenhang ein weiteres Problem nicht explizit angesprochen: die USA liegen z.B. nicht nur wirtschaftlich völlig am Boden (man erwähnt in diversen Veröffentlichungen bereits die Gefahr eines Bürgerkrieges); den Zustand und die aktuellen ökonomischen Verhältnisse, denen viele Amerikaner ausgesetzt sind, kann man mit der Situation in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vergleichen. Nun, die Kriege und diversen Versuche von "Systemchanges" haben einiges gekostet (zuletzt eindrucksvoll in Afghanistan "bewiesen".) Und was macht man in Europa?? Ein seit Jahrhunderten, nein, Jahrtausenden bewährtes "Mittel" sind halt Aufrüstung, Ankurbeln insbes. der Rüstungsindustrie und Waffenverkäufe (an "befreundetete" Staaten) sowie das Anzetteln von Kriegen, wie man hier auf dem "Alten Kontinent" genauestens weiß. Und was machen diese m.E. meist erschreckend ungebildeten und m.E. zum großen Teil leider völlig dämlichen"Politiker" der Stunde? Z..B. "Feministische" Außenpolitik (mit Aufrüstung und Waffenkäufen (was ist daran feministisch?)) mit dem Kauf von Kriegswaffen - wo wohl werden diese geordert? Selbstverständlich in den USA!!!! Eine aufschlussreiche Lektüre ist übrigens: Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft
Ein Hinweis.
https://laufpass.com/wissenschaft/der-erloesende-erste-schuss/
Ansonsten verweise ich auf die aktuellen, tatsächlichen Absichten gewisser "Freunde" (wenn man solche Freunde hat, dann braucht man tatsächlich keine Feinde mehr).
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Vor-einer-klaren-Niederlage-der-Russen/Re-Fukuyama-ist-als-Militaeranalyst-ohne-Zugang-zu-Daten-berufen-zu-orakeln/posting-40745490/show/