Daß ich es auch nie lerne: Wenn der erste Morgenkaffee seine
anregende und verdauungsfördernde Wirkung entfaltet, nehme ich mir
gerne mein Handy und ziehe mich für ein paar Minuten in die
Abgeschiedenheit und Ruhe des kleinsten Raumes der Wohnung zurück.
"Mal sehen, was es bei TP Neues gibt." Dummerweise zeigt mir der
Reader auf dem Gerät nicht den Autoren an. So ist mir schon wieder
ein Dill untergekommen. Das hätte ich gerne vermieden. Denn jetzt ist
es mit Entspannung vorbei und ich hab schon wieder Blutdruck!
Na gut, was will uns der Herr Wissenschaftler mit seinem aktuellen
Erguß eigentlich sagen? Das wir nicht sparen sollen? Das wir, wenn
wir schon sparen, es an Jugendsozialarbeitern und Altenpflegern aber
nicht an der Straßenbeleuchtung und am Wasser tun sollen? Oder ist
das 'ne Glosse?
Fangen wir am Anfang an:
> Blöd ist, so die Theorie dahinter, wer für ein Produkt oder eine Leistung den
> angemessenen Preis bezahlt.
Nö, das kann man auch ganz anders verstehen: Blöd ist nicht, wer den
angemessenen Preis bezahlt, sondern wer deutlich zuviel abdrückt. Und
damit die Taschen von Großkonzernen oder vom kleinen abzockenden
Handwerker vollmacht. Weil die nämlich mit den Blöden rechnen. Was
diese Einleitung mit dem weiteren Artikel zu tun hat, weiß noch nicht
mal Herr Dill.
Weiter geht's:
> Nicht nur, dass aufgrund dieses kollektiven Zwangs zur
> Schnäppchenintelligenz
> bereits fast alle Fotogeschäfte, Drogerien, Elektronikhändler, Schneidereien,
> Schuhmacher und Eisenwarenhändler, Metzgereien, Korbmacher und Seiler
> aufgegeben haben
Fotogeschäfte wurden schon früher ganz gut von Filialketten wie
Wegert oder Porst verdrängt. Drogerien von Schlecker und Rossmann,
Elektronikhändler von Mediamarkt und Co., Schneidereien und
Schumacher von der Tatsache, daß niemand mehr etwas reparieren läßt,
weil es sich nicht lohnt. Entweder weil die Qualität des defekten
Teils eine Reparatur gleich ganz ausschließt, oder, weil das gleiche
Teil zum Preis der Reparatur neu zu erstehen ist. Metzgereien wurden
verdrängt (s. nächster Absatz). Eisenwarenhändler wurden von
Baumarktketten abgeschafft. Mit Korbmachern und Seilereien hatte ich
in meinem Leben noch nicht zu tun.
Was allen gleich ist: Sie wurden mit ihren Ladengeschäften aus
Einkaufstraßen, in denen sich eins an das andere reihte, verdrängt.
Weil direkt nebenan (oder wahlweise auch draußen auf der grünen
Wiese) ein "Center" eröffnet hat. Und das hat nichts mit sparen
sondern mit der Gewinnmaximierung von Centerbetreibern und den
Fehlentscheidungen von Politikern zu tun! Weil sich nämlich die
Metzgerei, die Drogerie oder das Fotogeschäft die Miete in so einem
Teil nie leisten kann! Das können nur Konzerne und große Ketten. Die
Folge sind "Einkaufstraßen" in denen sich nur noch Handyläden und
Dönerbuden aneinandereihen.
Fazit: Das hat nicht unbedingt was mit dem Sparen der Konsumenten
sondern vielmehr mit der, von der Politik zugelassenen oder sogar
geförderten, Verdrängung zu tun.
Die Absätze "Der Sparmeister" und der "Holzklassenprediger"
kennzeichnen sich durch nettes, aber als etwas selbstverliebt in die
eigenen Formulierungskünste erkennbares, Geschwafel. Einzige
verwertbare Aussage:
> Die Predigt der Holzklasse hat für die Gläubigen längst nur noch eine einzige
> Funktion: Das Ausbleiben von Lohn- und Honorarerhöhungen,
> Überstundenausgleich und Beförderung als Ausdruck höherer Sparethik zum Wohle > der Allgemeinheit erscheinen zu lassen.
Daß das ein allgemeiner Trend wäre, das Führungskräfte sich sparsam
zeigen, um Druck auf die kleinen Lohnsklaven zu erzeugen, kann ich
aber nicht erkennen. Eher ein neues Selbstbewußtsein a la "Da habe
ich keinen Bock, auf einer Holzbank zu sitzen."
Weiter im Text:
> Obwohl der Wasserverbrauch der Bundesbürger seit Jahrzehnten sinkt, ändert
> sich an der Rechnung nichts, da die Wasserwerke zur Aufrechterhaltung der
> teuren Infrastruktur, die ausgerechnet durch den Minderverbrauch stärker
> verschleißt, im gleichen Maße die Preise erhöhen.
Und? Nun lassen wir einfach mal jeden Tag 100 Liter mehr in die
Kanalisation laufen und das bringt uns dann was? Ah klar, die Rohre
werden wieder besser gespült und die Wasserwerke werden dann wieder
die Wasserpreise senken! Das kommt dann nach 10 Jahren, in denen ich
fleißig auf meine Rechnung öffentliche Rohre spüle, sicher auch bei
mir an. Ganz sicher! Das Wassersparen auch einen Umweltaspekt hat,
darauf geht der Herr Wissenschaftler in seiner Polemik lieber gar
nicht ein! Oder was ist die Aussage???
Jetzt wird's aber richtig wild:
> Gefragt, wo sie denn sparen möchten, antworteten klamme Kämmerer in der
> Reihenfolge: Straßenbeleuchtung (31 Prozent), Jugend- und Altenbetreuung (29 > Prozent), Bäder schließen (14 Prozent) oder die Kita-Öffnungszeiten kürzen
> (11 Prozent).
> ... Es handelt sich ausnahmslos um
> Sparmaßnahmen, die nicht die Beschäftigten selbst betreffen. An deren,
> nirgendwo ausgewiesenen Vollkosten von etwa 70 Euro pro Stunde soll nämlich
> nicht gespart werden.
Aha. Jugendbetreuer, Bademeister, Altenpfleger, Pädagogen und
Elektriker haben also alle den gleichen Stundensatz: nämlich 70 Euro!
Wieder was gelernt! Und natürlich trifft es keinesfalls die
Beschäftigten, wenn der Jugendladen im Stadtteilprojekt geschlossen
wird und die Kita um 14 Uhr schließt! Natürlich wird da keiner
eingespart und auf die Straße gesetzt! Hier bewegen wir uns noch im
halbwegs privatwirtschaftlichen Bereich. Dieser wird dann nett
vermengt mit dem öffentlichen Dienst, denn der ist ja schon lange ein
Haßobjekt des Herrn Dill. Denn den meint er wohl, wenn er von
> "Einstellungsstopp"
spricht, und diesem seinem Haß ohne jedwede Logik auch Ausdruck
verleiht:
> klingt toll, heißt aber nur, dass
> unproduktive und überforderte Beschäftigte keine Konkurrenz und keine
> Entlassung fürchten müssen. Und dann wegen Überarbeitung in Kur und
> Vorruhestand gehen.
Lieber Herr Dill, kurz ein bißchen Mathe: Wenn durch einen
Einstellungsstopp nach und nach die Arbeitskräfte immer weniger
werden, die Arbeit aber nicht, was bleibt dann an Arbeit für die
Übriggebliebenen? Mehr oder weniger? Das mag dann auch an der einen
oder anderen Stelle zu Überlastung mit den von Ihnen beschriebenen
Folgen führen.
Und wieso werden bei Ihnen eigentlich immer alle Arbeitskräfte des
freien Arbeitsmarktes ausgebeutet, während Angestellte des ÖD
grundsätzlich faule Schmarotzer sind? Mal 'nen Bescheid bekommen, der
Ihnen nicht gepaßt hat? Oder warum versuchen sie hier schon zum
zigsten Mal, einen Keil zwischen verschiedene Betroffenengruppen zu
treiben? Sie alle haben nämlich eins gemeinsam: sie sind abhängig
beschäftigt und man versucht seit Jahren, mehr aus ihrer Arbeitskraft
herauszuholen! Und auch wenn Sie es nicht zu verstehen scheinen: der
ÖD wird auch gebraucht! Ohne Müllabfuhr, Straßenbeleuchtung,
Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, Schulen, Krankenhäusern,
Universitäten, Verkehrsbetrieben usw. könnten wahrscheinlich auch Sie
nicht so bequem in Ihrem Elfenbeinturm im Sessel sitzen und Ihre
exzellenten Artikel verfassen, oder?
> In unserer Kleinstadt hat der einzige Käseladen dichtgemacht.
Uff! Das schränkt die persönliche Bequemlichkeit und die
Lebensqualität mächtig ein!
> Fazit: Wer je mit einer 30-minütigen Autofahrt einem Preisanreiz gefolgt ist, > muss sich die Frage gefallen lassen, ob, wer und was dabei tatsächlich
> gespart wird.
Das ist zwar kein Fazit des vorher geschriebenen, trotzdem aber
richtig. Aber nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Jedenfalls nicht
für mich. Und wahrscheinlich auch nicht für die Mehrheit der Leser
hier. Trotzdem danke, daß Sie uns darauf hinweisen!
> Sparen an allen und allem ist aber ein Nullsummenspiel. Wenn die Löhne und
> Honorare sinken, fehlen sie auch bei Sozialabgaben, Steuern, Mieten und im
> Konsum.
Richtig. Aber haben Sie nicht gerade oben genau das gefordert:
> An deren,
> nirgendwo ausgewiesenen Vollkosten von etwa 70 Euro pro Stunde soll nämlich
> nicht gespart werden.
?
> Sparen in Staatshaushalten muss dort erfolgen, wo der Spareffekt am größten
> ist.
Nämlich? Beim Personal? Ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: das ist
genau das, was seit ca. 20 Jahren allerorten gemacht wird! Oder
meinen Sie nur bei den höchsten Führungsebenen und sind nur nicht in
der Lage, sich klar auszudrücken, weil sie lieber selbstverliebt
herumfabulieren?
> Und auch unser überschaubarer Privathaushalt konnte bereits durch die
> Abschaffung des Alpenladas X1 ins Lot gebracht werden.
Hä? Wie jetzt? Doch sparen? Und Dacia Duster fahren? Aber ich denke,
wir sparen uns tot?!? Wenn das nun alle machen?
So, jetzt hab ich mich ein wenig beruhigt und werde mich den
wichtigen Sachen des Tages widmen. Und nächstes Mal besser aufpassen,
womit ich meinen Tag beginne ...
geradeheraus
anregende und verdauungsfördernde Wirkung entfaltet, nehme ich mir
gerne mein Handy und ziehe mich für ein paar Minuten in die
Abgeschiedenheit und Ruhe des kleinsten Raumes der Wohnung zurück.
"Mal sehen, was es bei TP Neues gibt." Dummerweise zeigt mir der
Reader auf dem Gerät nicht den Autoren an. So ist mir schon wieder
ein Dill untergekommen. Das hätte ich gerne vermieden. Denn jetzt ist
es mit Entspannung vorbei und ich hab schon wieder Blutdruck!
Na gut, was will uns der Herr Wissenschaftler mit seinem aktuellen
Erguß eigentlich sagen? Das wir nicht sparen sollen? Das wir, wenn
wir schon sparen, es an Jugendsozialarbeitern und Altenpflegern aber
nicht an der Straßenbeleuchtung und am Wasser tun sollen? Oder ist
das 'ne Glosse?
Fangen wir am Anfang an:
> Blöd ist, so die Theorie dahinter, wer für ein Produkt oder eine Leistung den
> angemessenen Preis bezahlt.
Nö, das kann man auch ganz anders verstehen: Blöd ist nicht, wer den
angemessenen Preis bezahlt, sondern wer deutlich zuviel abdrückt. Und
damit die Taschen von Großkonzernen oder vom kleinen abzockenden
Handwerker vollmacht. Weil die nämlich mit den Blöden rechnen. Was
diese Einleitung mit dem weiteren Artikel zu tun hat, weiß noch nicht
mal Herr Dill.
Weiter geht's:
> Nicht nur, dass aufgrund dieses kollektiven Zwangs zur
> Schnäppchenintelligenz
> bereits fast alle Fotogeschäfte, Drogerien, Elektronikhändler, Schneidereien,
> Schuhmacher und Eisenwarenhändler, Metzgereien, Korbmacher und Seiler
> aufgegeben haben
Fotogeschäfte wurden schon früher ganz gut von Filialketten wie
Wegert oder Porst verdrängt. Drogerien von Schlecker und Rossmann,
Elektronikhändler von Mediamarkt und Co., Schneidereien und
Schumacher von der Tatsache, daß niemand mehr etwas reparieren läßt,
weil es sich nicht lohnt. Entweder weil die Qualität des defekten
Teils eine Reparatur gleich ganz ausschließt, oder, weil das gleiche
Teil zum Preis der Reparatur neu zu erstehen ist. Metzgereien wurden
verdrängt (s. nächster Absatz). Eisenwarenhändler wurden von
Baumarktketten abgeschafft. Mit Korbmachern und Seilereien hatte ich
in meinem Leben noch nicht zu tun.
Was allen gleich ist: Sie wurden mit ihren Ladengeschäften aus
Einkaufstraßen, in denen sich eins an das andere reihte, verdrängt.
Weil direkt nebenan (oder wahlweise auch draußen auf der grünen
Wiese) ein "Center" eröffnet hat. Und das hat nichts mit sparen
sondern mit der Gewinnmaximierung von Centerbetreibern und den
Fehlentscheidungen von Politikern zu tun! Weil sich nämlich die
Metzgerei, die Drogerie oder das Fotogeschäft die Miete in so einem
Teil nie leisten kann! Das können nur Konzerne und große Ketten. Die
Folge sind "Einkaufstraßen" in denen sich nur noch Handyläden und
Dönerbuden aneinandereihen.
Fazit: Das hat nicht unbedingt was mit dem Sparen der Konsumenten
sondern vielmehr mit der, von der Politik zugelassenen oder sogar
geförderten, Verdrängung zu tun.
Die Absätze "Der Sparmeister" und der "Holzklassenprediger"
kennzeichnen sich durch nettes, aber als etwas selbstverliebt in die
eigenen Formulierungskünste erkennbares, Geschwafel. Einzige
verwertbare Aussage:
> Die Predigt der Holzklasse hat für die Gläubigen längst nur noch eine einzige
> Funktion: Das Ausbleiben von Lohn- und Honorarerhöhungen,
> Überstundenausgleich und Beförderung als Ausdruck höherer Sparethik zum Wohle > der Allgemeinheit erscheinen zu lassen.
Daß das ein allgemeiner Trend wäre, das Führungskräfte sich sparsam
zeigen, um Druck auf die kleinen Lohnsklaven zu erzeugen, kann ich
aber nicht erkennen. Eher ein neues Selbstbewußtsein a la "Da habe
ich keinen Bock, auf einer Holzbank zu sitzen."
Weiter im Text:
> Obwohl der Wasserverbrauch der Bundesbürger seit Jahrzehnten sinkt, ändert
> sich an der Rechnung nichts, da die Wasserwerke zur Aufrechterhaltung der
> teuren Infrastruktur, die ausgerechnet durch den Minderverbrauch stärker
> verschleißt, im gleichen Maße die Preise erhöhen.
Und? Nun lassen wir einfach mal jeden Tag 100 Liter mehr in die
Kanalisation laufen und das bringt uns dann was? Ah klar, die Rohre
werden wieder besser gespült und die Wasserwerke werden dann wieder
die Wasserpreise senken! Das kommt dann nach 10 Jahren, in denen ich
fleißig auf meine Rechnung öffentliche Rohre spüle, sicher auch bei
mir an. Ganz sicher! Das Wassersparen auch einen Umweltaspekt hat,
darauf geht der Herr Wissenschaftler in seiner Polemik lieber gar
nicht ein! Oder was ist die Aussage???
Jetzt wird's aber richtig wild:
> Gefragt, wo sie denn sparen möchten, antworteten klamme Kämmerer in der
> Reihenfolge: Straßenbeleuchtung (31 Prozent), Jugend- und Altenbetreuung (29 > Prozent), Bäder schließen (14 Prozent) oder die Kita-Öffnungszeiten kürzen
> (11 Prozent).
> ... Es handelt sich ausnahmslos um
> Sparmaßnahmen, die nicht die Beschäftigten selbst betreffen. An deren,
> nirgendwo ausgewiesenen Vollkosten von etwa 70 Euro pro Stunde soll nämlich
> nicht gespart werden.
Aha. Jugendbetreuer, Bademeister, Altenpfleger, Pädagogen und
Elektriker haben also alle den gleichen Stundensatz: nämlich 70 Euro!
Wieder was gelernt! Und natürlich trifft es keinesfalls die
Beschäftigten, wenn der Jugendladen im Stadtteilprojekt geschlossen
wird und die Kita um 14 Uhr schließt! Natürlich wird da keiner
eingespart und auf die Straße gesetzt! Hier bewegen wir uns noch im
halbwegs privatwirtschaftlichen Bereich. Dieser wird dann nett
vermengt mit dem öffentlichen Dienst, denn der ist ja schon lange ein
Haßobjekt des Herrn Dill. Denn den meint er wohl, wenn er von
> "Einstellungsstopp"
spricht, und diesem seinem Haß ohne jedwede Logik auch Ausdruck
verleiht:
> klingt toll, heißt aber nur, dass
> unproduktive und überforderte Beschäftigte keine Konkurrenz und keine
> Entlassung fürchten müssen. Und dann wegen Überarbeitung in Kur und
> Vorruhestand gehen.
Lieber Herr Dill, kurz ein bißchen Mathe: Wenn durch einen
Einstellungsstopp nach und nach die Arbeitskräfte immer weniger
werden, die Arbeit aber nicht, was bleibt dann an Arbeit für die
Übriggebliebenen? Mehr oder weniger? Das mag dann auch an der einen
oder anderen Stelle zu Überlastung mit den von Ihnen beschriebenen
Folgen führen.
Und wieso werden bei Ihnen eigentlich immer alle Arbeitskräfte des
freien Arbeitsmarktes ausgebeutet, während Angestellte des ÖD
grundsätzlich faule Schmarotzer sind? Mal 'nen Bescheid bekommen, der
Ihnen nicht gepaßt hat? Oder warum versuchen sie hier schon zum
zigsten Mal, einen Keil zwischen verschiedene Betroffenengruppen zu
treiben? Sie alle haben nämlich eins gemeinsam: sie sind abhängig
beschäftigt und man versucht seit Jahren, mehr aus ihrer Arbeitskraft
herauszuholen! Und auch wenn Sie es nicht zu verstehen scheinen: der
ÖD wird auch gebraucht! Ohne Müllabfuhr, Straßenbeleuchtung,
Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei, Schulen, Krankenhäusern,
Universitäten, Verkehrsbetrieben usw. könnten wahrscheinlich auch Sie
nicht so bequem in Ihrem Elfenbeinturm im Sessel sitzen und Ihre
exzellenten Artikel verfassen, oder?
> In unserer Kleinstadt hat der einzige Käseladen dichtgemacht.
Uff! Das schränkt die persönliche Bequemlichkeit und die
Lebensqualität mächtig ein!
> Fazit: Wer je mit einer 30-minütigen Autofahrt einem Preisanreiz gefolgt ist, > muss sich die Frage gefallen lassen, ob, wer und was dabei tatsächlich
> gespart wird.
Das ist zwar kein Fazit des vorher geschriebenen, trotzdem aber
richtig. Aber nicht unbedingt eine neue Erkenntnis. Jedenfalls nicht
für mich. Und wahrscheinlich auch nicht für die Mehrheit der Leser
hier. Trotzdem danke, daß Sie uns darauf hinweisen!
> Sparen an allen und allem ist aber ein Nullsummenspiel. Wenn die Löhne und
> Honorare sinken, fehlen sie auch bei Sozialabgaben, Steuern, Mieten und im
> Konsum.
Richtig. Aber haben Sie nicht gerade oben genau das gefordert:
> An deren,
> nirgendwo ausgewiesenen Vollkosten von etwa 70 Euro pro Stunde soll nämlich
> nicht gespart werden.
?
> Sparen in Staatshaushalten muss dort erfolgen, wo der Spareffekt am größten
> ist.
Nämlich? Beim Personal? Ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: das ist
genau das, was seit ca. 20 Jahren allerorten gemacht wird! Oder
meinen Sie nur bei den höchsten Führungsebenen und sind nur nicht in
der Lage, sich klar auszudrücken, weil sie lieber selbstverliebt
herumfabulieren?
> Und auch unser überschaubarer Privathaushalt konnte bereits durch die
> Abschaffung des Alpenladas X1 ins Lot gebracht werden.
Hä? Wie jetzt? Doch sparen? Und Dacia Duster fahren? Aber ich denke,
wir sparen uns tot?!? Wenn das nun alle machen?
So, jetzt hab ich mich ein wenig beruhigt und werde mich den
wichtigen Sachen des Tages widmen. Und nächstes Mal besser aufpassen,
womit ich meinen Tag beginne ...
geradeheraus