1. Eine angemessene Steuerbelastung der Wirtschaftssubjekte einer Volkswirtschaft liegt dann vor, wenn der Staat seine angemessenen Ausgaben damit finanzieren kann.
Hier hapert es in Deutschland. Der öffentliche Sektor ist massiv unterfinanziert und einige Dinge schreien zum Himmel. Um dem abzuhelfen ist erstmal nötig:
a) Es muss gewährleistet sein, dass Unternehmen sich nicht legal oder illegal einer Besteuerung entziehen die "auf dem Papier steht".
b) Die Unternehmensgewinnbesteuerung muss in gleicher Höhe erfolgen, wie das bei einem Arbeitnehmereinkommen der Fall wäre. Anschließend kann auf die Besteuerung von Dividendenausschüttungen verzichtet werden.
2. Nichts ist perfekt. Nicht mal der nach Gottes Ebenbild geschaffene Mensch. Wenn man in der Steuergesetzgebung also nach einer gerechten und besten Lösung ruft, dann wird die Diskussion dauern bis zum St. Nimmerleinstag. Und genau das ist mit diesem (deinem) Vorhalt auch bezweckt.
3. Deutschland als Exportland zu bezeichnen ist ein Euphemismus für Exportüberschuss Land. Das kann so auf Dauer nicht weitergehen, weil unsere Handelspartner nicht willens und/oder nicht in der Lage sind sich für uns jährlich neu- und höher zu verschulden, sowie Industriearbeitsplätze zu unseren Gunsten zu verlieren.
Die USA üben dagegen momentan eine maximale Gegenwehr: Das neu aufgelegte Programm unter dem Titel "Inflation Reduction Act" will eigentlich, dass Güter die in den USA verkauft, auch dort produziert werden. Und das ist auch richtig so. Andere unserer Handelspartner werden sich andere Maßnahmen ausdenken.
Insofern ist der Hinweis auf unser "Exportland" abwegig. Ist unsere Handelsbilanz erst mal ausgeglichen, und das muss so sein, wenn fairer Handel ausgeglichener Handel sein soll, dann spielt es keine Rolle, wie viel Gewinn unsere Unternehmen im Ausland machen.
4. Mein Vorhalt mit Apple ist nicht sehr aussagekräftig, das ist richtig. Es sollte nur ein Indiz sein, dass wir nicht wissen, welches Unternehmen wo Umsatz und Gewinn macht und wo wie viele Steuern gezahlt werden. Das sind Zustände wie im Mittelalter im unserem Zeitalter der Informationstechnologien.
Auf meine Frage bezüglich "Das Volumen wird überschätzt", hast du natürlich auch keine Antwort. Ich nehm dir das aber nicht übel, sondern verweise nur darauf, dass hier der Hase im Pfeffer liegt.
5. Es ist doch keine Frage, dass Investitionen aus dem Cash-Flow gezahlt werden. Hier erinnere ich an die Aussage des Eingangsposts dieses Threads, nach dessen Vorstellung begünstigen Übergewinne die Investitionen und das ist eben falsch. Gerade wenn Unternehmen nicht so gute Gewinne machen, sind sie eher geneigt zu forschen und in neue innovative Güter zu investieren.
6. Auf deinen neoliberalen Ruf nach einem "investitionsfreundlichen" Umfeld, habe ich nur gewartet. Wie sollte das deiner Meinung nach aussehen? ;-)
Warum hat TESLA bei uns investiert und plant dies INTEL. Warum gehen die nicht nach z.B. Ungarn, da ist das Umfeld doch noch viel "investitionsfreundlicher" oder nicht?
7. Was genau ist "ihr Geld"? Wie viel Geld könnte man denn ohne unsere halbwegs funktionierende Gesellschaft verdienen? Welches Unternehmen hätte denn Günther Quandt z.B. im inneren Kongo aufbauen können?
8. Danke für deine "anekdotischen" Erfahrungen. ;-)