Subzero schrieb am 24.09.2023 00:50:
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Meine Vermutung zum Insektenrückgang (und den Folgen):
a) häufigeres und tieferes Pflügen des Ackers pro Jahr (früher hat man die Vögel hinter dem Pflug ORGIEN FEIERN GESEHEN)
b) Kulturänderung. Insekten sind auch Kulturfolger. Wird eine Wiese nicht mehr beweidet (und dadurch kurzgehalten und beschissen), dann ändern sich die Lebensbedingungen für die Insekten. Die einzigen einigermaßen insektenbevölkerten Wiesen gibts beim Wasserstraßenamt: die bezahlen Schäfer dafür übers Grünzeug zu gehen. Freiweidende Kühe o.ä. gibts außer in der Werbung schon längst nicht mehr (auch aufgrund von Lebensmittelvorschriften).
Wo sich allerdings Weidelgras ausbreitet, da geht die Biodiversität den Bach runter.
Als jemand, der seine Kindheit auf dem Land verbracht hat und heute häufig mit dem Rad übers Land fährt, habe ich folgende Vermutung:
Früher war neben jedem Hof ein Misthaufen, die Weiden waren voller Kuhfladen, Güllelachen fand man und in den Häusern gab es Plumpsklos. Die Hühner liefen frei herum und hinterließen ihre Exkremente (deshalb laufe ich heute noch ungern barfuß). Das war das reine Schlaraffenland für Insekten.
Heute findet man kaum noch Höfe, alles ist sauber, die Kühe sind mehr im Stall als auf der Weide, Hühner laufen nicht mehr frei herum und Plumpsklos gibt es auch nicht mehr.
Die Industrialisierung der Landwirtschaft und der Umweltschutz hat das Nahrungsangebot für Insekten drastisch reduziert.
Ist, wie gesagt, nur eine Vermutung.