Pestizide sind per Definition gegen - als lästig deklarierte - Lebewesen gerichtete Stoffe. Sie sind deshalb grundsätzlich als gesundheitsschädlich anzusehen. Besonders gefährlich sind sie aber, wenn sie unsachgemäß verwendet werden, nicht bestimmungsgemäß zum Einsatz kommen (z.B. zur Sikkation) und sich in Böden und in der Nahrungskette anreichern. Außerdem verringern sie die Biodiversität. Das ist problematisch, weil die komplexen Wechselwirkungen im Boden keinesweg verstanden sind. Hinzu kommen zahlreiche weitere allgemein bekannte Probleme-
Kurz : Pestizide sind unberechenbar und gefährlich. So etwas sollte kein Standardmittel bei der Nahrungsmittelproduktion sein. Grenzwerte sind da relativ willkürlich, weil niemand in der Lage ist, die tatsächliche Dosis zu bestimmen, der er ausgesetzt ist.
Nur Glyphosat zu verbieten kann deshalb höchstens ein Anfang sein. Dass es auch ohne Pestizide geht, zeigt die aktuelle Biolandwirtschaft und auch die Historie. Die Ertragssteigerungen, die (anfangs) erzielt werden kann, sind auch gar nicht so groß wie vermutet. Sie liegt meiner Erinnerung nach in der Größenordnung von etwa 20%.
Angesichts der Überproduktion in vielen Bereichen könnte man darauf auch verzichten. Zur Not spart man sich eben, Lebensmittel zu Kraftstoff zu verarbeiten.
Ich versuche nur Bio zu essen, um die Aufnahme von Pestiziden wenigstens über die Nahrung so gering wie möglich zu halten. Aber auch dann ist man Pestiziden durch Abdrift, Verdunstung etc ausgesetzt. Man hat heutzutage praktisch keine Möglichkeit mehr, diesen Stoffen aus dem Weg zu gehen. Wer das Rauchen verbietet, weil dadurch die Gesundheit unbeteiligter Personen gefährdet wird, muss deshalb auch Pestizide ganz vom Markt nehmen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.05.2016 21:07).