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  • Naturzucker

mehr als 1000 Beiträge seit 06.03.2012

Lanz kann ich nicht ernst nehmen

Markus Lanz ist meiner Ansicht nach einer jener Journalisten, die eher die jetzige Politik mittragen anstatt sie kritisch zu betrachten und sich statt dessen genüsslich an den Kritikern reiben. Dabei fällt er gerne seinen Gästen ins Wort (vor allem, wenn sie gute Argumente vorbringen wollen) und verhält sich überheblich und besserwisserisch.

Sprachliche Verrohung zum Beispiel. Lanz zitierte Gauland von der AfD mit dessen Halali-Ruf "Wir werden sie jagen" und stellte dem Aiwangers Erdinger Hatz - "Wir werden sie vor uns hertreiben" - zur Seite. Ein weiteres Zitat von Gauland komplettierte die rhetorische Einkreisung, die Lanz gegen Aiwanger und dessen populistische Anverwandten unternahm: "Ressentiment ist kein Programm!"

Wenn ich mich an Brandt, Wehner und Strauss erinnere, dann herrschte früher, als noch nicht alle Parteien auf Kuschelkurs waren und wir noch eine echte Opposition hatten, ein ganz anderer Ton im Wahlkampf, auf der Straße und selbst im Bundestag.

Aber dies ist halt eine typische Masche. Aktivistische Journalisten deuten Begriffe einfach um und versuchen, einer bestimmte Wortwahl oder Ausdrucksweise einen negativen Beigeschmack zu geben, um letztendlich in der Debatte rein über die Sprachhoheit und nicht über Argumente die Oberhand zu gewinnen.

er drängt Aiwanger in eine Ecke, die nicht "salonfähig" ist.

Genau so läuft es. Anstatt sich mit der Kritik in der Sache auseinander zu setzen, wird dem Kritiker ein Etikett angeheftet und anschließend dreht sich die Debatte nur noch um das Etikett und nicht mehr um die Sache.

So sieht Propaganda aus, aber nicht Journalismus.

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