vince.sp schrieb am 29.03.2022 16:27:
Der Vergleich mit dem Restaurant-Besuch hinkt, und zwar gewaltig. Denn im Restaurant bekommen alle Gäste eine unterschiedliche Leistung. Die Kunden des Stromnetzes bekommen aber alle dieselbe Leistung, nämlich ein Stromnetz mit stabiler Netzfrequenz und -spannung. Dafür müssen verschiedene Erzeuger koordiniert werden.....
Das genau ist das Problem. Mit der hoch volatilen Vorrangeinspeisung von Windstrom wird das Vertragsgerüst der Stromversorger aus Terminvereinbarungen erratisch gestört. Würde nur grundlastfähiger Strom angeboten, könnten Terminpakete weitgehend zur gesicherten Stromversorgung geplant und abgeschlossen werden, ohne dass Windfall-Profite in größerem Umfang entstehen müßten. Aber zu einem Drittel der Jahreszeit wird der Spotmarkt mit sekundenschnellen preisunelastischen Angebotsmengen an Windstrom überflutet. Das schafft Anreize zu Arbitrage und Optionsgeschäften, und - wie kürzlich - zu ungesicherten Angeboten sogen. Billigstrom-Anbieter. Besonders erratisch schwankt das Windstrom-Angebot aus dt. Binnenland, und mit dem Ausbau von solchen WKA hat sich die Schwankungsbreite der Tageseinspeisungen in zehn Jahren versiebenfacht. Diesen Effekt zu regulieren wird mit weiter steigenden Anteilen der Erneuerbaren kaum gelingen!